Konferenzbeitrag
Systemanpassung als Kooperationsproblem
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Datum
1991
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Bandtitel
Verlag
B.G.Teubner
Zusammenfassung
Systemanpassungen, die von Benutzerinnen an ihre spezifischen Bedürfnisse vorgenommen werden können (Individualisierungen),
werden gegenwärtig sowohl aus software-technischer als auch software-ergonomischer Sicht
propagiert. In einer empirischen Untersuchung über die Relevanz anpaßbarer Software in neueren Gestaltungskonzeptionen
der Büroarbeit, ihren Realisierungsmöglichkeiten und antizipierbaren Problemen zeigte sich, daß in der
gegenwärtigen informatikinternen Debatte um »auto-adaptive« oder »adaptierbare« Realisierungsformen wichtige
praxisrelevante Probleme unterbewertet werden. Das betrifft insbesondere die Berücksichtigung des organisatorischkooperativen
Kontextes für die Ableitung und Realisierung von Systemanpassungen, das Verhältnis von Persönlichkeitsmerkmalen
und Tätigkeitsmerkmalen bei der modellhaften Bestimmung von Anpassungsleistungen und das
Verhältnis von individuellen und sozialen Aspekten bei der Nutzung von Modifikationswerkzeugen. Praktische
Probleme, die die ganze Konzeption zu gefährden drohen (Trend zur Re-Standardisierung), zeigten sich insbesondere
in bezug auf geeignete Unterstützungsformen, in Vertretungsfällen, bei vernetzter Software-Nutzung und in bezug
auf existierende organisatorische Macht- und Einflußfaktoren. Als Konsequenz dieser Erkenntnisse werden einige in
der betrieblichen Praxis gewachsenen Ansätze zur kooperativen Bewältigung ähnlich gelagerter Probleme aus dem
fachlichen Zusammenhang aufgegriffen und das Konzept einer »kooperativen Modifizierbarkeit« entworfen.