Auflistung nach Autor:in "Pieper, Christine"
1 - 2 von 2
Treffer pro Seite
Sortieroptionen
- TextdokumentSowjetisierung und Amerikanisierung der Hochschulinformatik in der DDR bis 1989/90(Informatik in der DDR – eine Bilanz, 2006) Pieper, ChristineIm 20. Jahrhundert stiegen die Vereinigten Staaten von Nordamerika zur führenden technischen Nation auf. Nach 1945 rangen sie im so genannten Kalten Krieg mit der Sowjetunion um die politische, ideologische, militärische und ökonomische Weltmachtstellung. Vor allem das geteilte Deutschland wurde zum Objekt ihres Grundkonflikts zwischen demokratischen und kommunistischen Ideologien. Eine länderübergreifende Vergleichsperspektive, die das „dialektische Viereck“ (Michael Lemke) zwischen deutsch-deutschen, amerikanischen und sowjetischen Interessen widerspiegelt, ist das Ziel des Aufsatzes, der sich mit der Disziplingenese der Informatik an den Hochschulen der DDR befasst. Dabei werden die im Ost-West-Konflikt geprägten Begriffe „Amerikanisierung" und „Sowjetisierung“ als heuristische Kategorien verwandt, um im Sinne einer komparativen Gesellschafts- und Kulturgeschichte die Übernahme von in der Sowjetunion und in den USA verbreiteten Strukturen, Prozessen und Modellen in die Hochschulinformatik der DDR zu prüfen. Der Aufsatz geht von der Annahme aus, dass Amerikanisierungs- und Sowjetisierungsprozesse in einem Interdependenzverhältnis zu sehen sind. Ziel ist es, die ambivalenten Wechselbeziehungen und das Spannungsverhältnis zwischen offizieller Sowjetisierung und informeller Amerikanisierung in der Hochschulinformatik der DDR zu untersuchen. Speziell der Import von amerikanischen Know-how wird als ein Beispiel für die „technische Amerikanisierung“ (Susanne Hilger) der DDR interpretiert. Als gescheiterte Strategie der „Gegenamerikanisierung“ wird die Entwicklung des „Einheitlichen Systems der elektronischen Rechentechnik“ und des „Systems der Kleinrechner“ der sozialistischen Staaten diskutiert.
- TextdokumentWechselbeziehungen zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in der Hochschulinformatik der DDR (1960er Jahre)(Informatik in der DDR – eine Bilanz, 2006) Pieper, ChristineDie Technikwissenschaft Informatik ist durch ende Verflechtungen der gesellschaftlichen Teilsysteme Hochschule, Industrie und Staat gekennzeichnet. Sie eignet sich für die Untersuchung des Verwissenschaftlichungsprozesses der Technik im 20. Jahrhundert. Als transdisziplinäre Wissenschaft, deren Forschungsprobleme im außerwissenschaftlichen Bereich, vor allem in der Ökonomie und in der Politik entstanden sind, ist die Informatik ein frühes Beispiel für die Transformation der akademischen Wissensproduktion. Insbesondere der Gegensatz von anwendungsorientierter Technik und formaler Wissenschaft beherrschte die Diskussion in Politik und Gesellschaft um die inhaltliche Ausgestaltung des Studienfachs Informatik an den ostdeutschen Hochschulen. Der Aufsatz befasst sich mit der „engen Kopplung“ (Peter Weingart) von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im DIsziplinbildungsprozess der Informatik der 1960er Jahre. Ziel ist es, die konkrete Ausgestaltung der Verbindungen zwischen Hochschule, Industrie und Politik herauszuarbeiten sowie nach der Entwicklung von Konfliktlinien zwischen diesen eng verflochtenen Akteursebenen zu fragen. Konkrete Untersuchungsgegenstände sind das Datenverarbeitungsprogramm der DDR von 1964 und die damit zusammenhängenden Ausbildungsaktivitäten der Hochschulen.