HMD 59(6) - Dezember 2022 - e-Health: Digitalisierung im Gesundheitswesen
Auflistung HMD 59(6) - Dezember 2022 - e-Health: Digitalisierung im Gesundheitswesen nach Erscheinungsdatum
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- ZeitschriftenartikelDie elektronische Patientenakte als zentraler Bestandteil der digitalen Transformation im deutschen Gesundheitswesen – Eine Analyse von Akzeptanzfaktoren aus Patientensicht(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Kus, Kevin; Kajüter, Patricia; Arlinghaus, Tim; Teuteberg, FrankDer demografische Wandel sowie der Fachkräftemangel in der medizinischen und pflegerischen Versorgung stellen das deutsche Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Die elektronische Patientenakte (ePA) als zentraler Bestandteil der Digitalisierung im Gesundheitswesen soll dabei helfen, den Datenaustausch zwischen den beteiligten Akteuren zu vereinfachen, Leistungserbringer zu entlasten und gleichzeitig die Datenhoheit beim Patienten zu belassen. Neben benötigten IT-Spezialisten ist die Akzeptanz der beteiligten Akteure, die insbesondere die Leistungserbringer und Patienten umfassen, von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Adoption der ePA. In unserer Analyse beleuchten wir insbesondere die Faktoren, die auf die Nutzungsabsicht der ePA aus Sicht der Patienten einwirken, von denen bisher nur sehr wenige die ePA verwenden. Nach einer initialen Erläuterung der ePA und dem Einbezug relevanter Literatur werden 16 semistrukturierte Interviews mit Patienten durchgeführt, um wichtige Praxiserkenntnisse der (potenziellen) Nutzer zu erhalten. Darauf aufbauend wird ein Kategoriensystem von Akzeptanzfaktoren, die die Nutzung der ePA aus Patientensicht beeinflussen, entwickelt. Es lassen sich sechs Akzeptanzfaktoren identifizieren: (1) Informationsstand, (2) Gewohnheiten und normative Einflüsse, (3) Datenschutz, (4) Anwenderfreundlichkeit, (5) Medienkompetenz sowie (6) Funktionalitäten. Aus den Analyseergebnissen werden Handlungsempfehlungen für die ePA-Anbieter abgeleitet, die zu einer größeren Akzeptanz der ePA aus der Patientenperspektive führen können. Unser Forschungsvorhaben leistet einen wichtigen Beitrag dazu, welche Faktoren bei der Entwicklung und Bereitstellung der ePA aus Sicht der Patienten zu beachten sind und wie potenzielle Probleme dieser Nutzergruppe gelöst werden können. Demographic change and the shortage of specialists in medical and nursing care pose major challenges for the German healthcare system. The electronic health record (EHR), as a central component of digitization in the healthcare system, is intended to support data exchange between the stakeholders, relieve healthcare service providers, and at the same time leave data sovereignty with the patient. In addition to the required IT specialists, the acceptance of the stakeholders, which include the service providers and patients, is of decisive importance for successful EHR adoption. In our analysis, we focus on the factors influencing the intention to use EHR from the patients’ perspective, very few of whom have used EHR so far. After an explanation of the EHR and the inclusion of relevant literature, 16 semi-structured interviews with patients are conducted to obtain practical insights from (potential) users. Based on this, a category system of acceptance factors influencing EHR use from the patient’s point of view is developed. Six acceptance factors are identified: (1) level of information, (2) habits and normative influences, (3) data protection, (4) user-friendliness, (5) media competence, and (6) functionalities. The analysis results are used to derive recommendations for action for EHR providers that can lead to greater EHR acceptance from the patient perspective. Our research makes an important contribution to which factors have to be considered in the development and provision of EHR from the patient’s perspective and how potential problems of this user group can be solved.
- ZeitschriftenartikelExpertise in die Fläche bringen: Analyse der Covid-19-Telekonsile und szenariobasierte Handlungsempfehlungen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Neft, Florian; Kappler, Karolin Eva; Dohmen, Sandra Maria; Juhra, Christian; Sperling, Kathrin; Bause, Daniela; Smolnik, StefanDas Auftreten der unbekannten Krankheit Covid-19 und die steigenden Covid-19-Fallzahlen stellten das Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Die Häuser der Allgemeinversorgung waren bis dato größtenteils nicht mit der Behandlung eines schweren Lungenversagens vertraut und so musste dieses Wissen aus den Expertenzentren in die Häuser der Allgemeinversorgung transferiert werden. Dazu wurden im Rahmen der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen (VKh.NRW) Telekonsile genutzt. Sie finden zwischen zwei Ärzten der Intensivmedizin statt, stellen ortsunabhängig Expertenwissen bereit und erhöhen so die Behandlungsqualität sowie -effizienz. In der Evaluation dieser Telekonsile zeigen sich unterschiedliche Nutzungsszenarien. Während zu Beginn größtenteils allgemeine Diagnose- und Therapiewege von Interesse waren, kamen später detailliertere Fragen auf, für die unter anderem ein Pharmakologe notwendig war. Dieser Anwendungsfall bedarf mehr explizites Wissen, Patienteninformationen und damit erhöhte Technologieanforderungen. Im Rahmen der technischen Infrastruktur zeigen sich allerdings Barrieren. Daher wird evaluiert, welches Wissen in den unterschiedlichen Anwendungsfällen der Telekonsile ausgetauscht wird und welche technologischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Telekonsile stärker zur Verwendung kommen und das Gesundheitswesen gleichermaßen entlasten und verbessern. The emergence of the unknown disease COVID-19 and the increasing number of COVID-19 cases challenged the health system. General, standard care hospitals were largely unfamiliar with the treatment of severe respiratory failure up to then, and so this knowledge had to be transferred from university hospitals to standard care ones. Therefore, intensive care physicians within the preliminary stage of the virtual hospital North Rhine-Westphalia (VKh.NRW) used teleconsultations. Teleconsultations occur between two intensive care physicians, make expertise anywhere available and increase treatment quality and efficiency. The evaluation of these teleconsultations shows different scenarios. Whereas initially, the enquirers largely addressed general diagnostic and therapy question regarding the COVID-19 treatment, they arose more detailed questions later, necessitating a specialist, such as a pharmacologist. This scenario demands more explicit knowledge, and, thus, increased technology requirements. Barriers appear in the context of this technical infrastructure. Therefore, we evaluate which knowledge is transferred within different teleconsultation scenarios and which technology requirements must be fulfilled to increase the use of teleconsultation and, thus, improve the health system.
- ZeitschriftenartikelGefühltes Wissen?(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Portmann, Edy
- ZeitschriftenartikelRezension „The Psychology of Totalitarianism“(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Portmann, Edy
- Zeitschriftenartikele-Health – Digitalisierung im Gesundheitswesen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) D’Onofrio, Sara; Gadient, Dominique
- ZeitschriftenartikelKlick – Wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Wirth, Felix Nikolaus
- ZeitschriftenartikelDie Generation Alpha der Digital Health Innovationen – Eine Fallstudie aus der Multiple Sklerose Versorgung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Schlieter, Hannes; Susky, Marcel; Richter, Peggy; Hickmann, Emily; Scheplitz, Tim; Burwitz, Martin; Ziemssen, TjalfDie digitale Transformation im Gesundheitswesen ermöglicht durch die Entwicklung zahlreicher neuer Technologien und Standards eine zunehmend individualisierte, bedarfsgerechte und berufsgruppenübergreifende Versorgung von Patienten. Diese neue Generation von Digital Health Innovationen – die Digital Health Generation Alpha (in Anlehnung an die korrespondierende Alterskohorte) – erfüllt Informations‑, Kommunikations- und Interoperabilitätsanforderungen entlang des gesamten Versorgungsprozesses, die aufgrund von abgegrenzten Leistungs- und Zuständigkeitsbereichen sowie Vergütungsregelungen oft eine unüberwindbare Hürde dargestellt haben. Im Beitrag werden mit der i) Pfadorientierung, ii) Patientenorientierung und -einbeziehung, iii) Qualitätsorientierung und iv) Integrationsfähigkeit vier zentrale Gestaltungsdimensionen von Digital Health Innovationen der Generation Alpha vorgestellt. Diese werden literaturgestützt aufgearbeitet und deren praktische Umsetzung anhand einer Fallstudie im Bereich der Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose aufgezeigt. Zentrale Leitfragen, konkrete Umsetzungsmaßnahmen und literaturgestützte Gestaltungsziele werden anhand eines prototypischen Vorgehensmodells beschrieben. Anhand der Fallstudie werden anschließend Implikationen für die zukünftige Digital Health Agenda abgeleitet, welche insbesondere für die Realisierung innovativer Werteversprechen und deren Integration in komplexe Zielumgebungen des Gesundheitswesens notwendig sind. Through the development of numerous new technologies and standards the digital health care transformation progressively enables an individualized, need-based, and interprofessional treatment provision. The new generation of digital health innovations—in analogy to the age cohorts, the digital health generation alpha—can therefore fulfill information, communication, and interoperability tasks along the entire care process, that previously often represented an insurmountable challenge. The four design dimensions of digital health generation alpha are introduced: i) pathway orientation, ii) patient orientation and involvement, iii) quality orientation, and iv) integration capability. These are first discussed on basis of current literature and their practical utilization is then demonstrated in a case study on patients with multiple sclerosis. A process model for pathway development is presented that incorporates the four design dimensions and transforms a treatment process into a digital, participative, and integrated care model. Central guiding questions, concrete implementation measures and literature-based design goals are described based on the process model. Finally, implications for the future digital health agenda are derived, which are particularly necessary for the realization of innovative value propositions and their integration into complex healthcare target environments.
- ZeitschriftenartikelOmni-Kanal-Transformation im Krankenhaus – eine Fallstudie(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Vollenberg, Carolin; Hoffmann, Felix; Coners, André; Plattfaut, RalfDie komplexen Strukturen der vorhandenen Krankenhaus-Patient*innen-Schnittstelle sowie zugehörige IT-Systeme, eingesetzte Speichermedien und die dezentralen Kontaktkanäle begründen häufig hohe administrative Aufwände im Gesundheitswesen. Diese Schnittstelle und die Kontaktkanäle für Patient*innen sind meist unabhängig voneinander organisiert sowie auf Daten- bzw. Systemebene nicht verbunden – sie unterliegen häufig einem Multi-Kanal-Ansatz. Die Transformation hin zu einem Omni-Kanal-Ansatz kann diese Komplexitäten und Aufwände reduzieren. Die hier vorgestellte Studie zeigt die Gestaltung eines Omni-Kanal-Ansatzes im Gesundheitswesen und bietet Implikationen sowie klare Lessons Learned für die Umsetzung eines solchen Konzeptes insbesondere für IT-Entscheider*innen. Zudem werden die Komplexitätsreduktionen durch einen Omni-Kanal-Ansatz im Krankenhaus dargestellt. The complex structures of the existing hospital-patient-interface, the associated IT systems, the used storage mediums, and the decentralized contact channels are often the reason for high administrative efforts in the healthcare sector. This interface and patient contact channels are usually organized independently of each other and are not connected at the data or system level—they are often subject to a multi-channel approach. The transformation toward an omni-channel-approach can reduce these complexities and efforts. The study presented here shows the design of an omni-channel-approach in healthcare. It offers implications and pure lessons learned for implementing such a concept, especially for IT decision-makers. In addition, the complexity reductions through an omni-channel-approach in hospitals are presented.
- ZeitschriftenartikelReady for Take-off? – Gestaltung und Wahrnehmung von Reiseimpfberatungschatbots(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Greulich, R. Stefan; Pietrantoni, Nico; Hildebrandt, Fabian; Hommel, Tomy; Morana, Stefan; Brendel, Alfred BenediktDer Einsatz von Sprachassistenten (Alltagsbeispiele sind Alexa von Amazon, Siri von Apple oder der Chatbot von Hellofresh) hat auch im Gesundheitswesen Einzug gehalten. Ein aktuelles Beispiel ist der WhatsApp Chatbot der WHO, welcher Nutzer:innen über COVID-19 aufklärt. Sprachassistenten haben die Fähigkeit, Patienten und Patientinnen orts- und zeitunabhängig aufzuklären, wodurch Mitarbeiter:innen entlastet werden. Jedoch gibt es neben den technischen (u. a. Entwicklung und Optimierung der Algorithmen für die Spracherkennung) auch Herausforderungen in der Mensch-Chatbot-Interaktion. In dieser Studie wird untersucht, welche Rolle die menschenähnliche Gestaltung (u. a. menschlicher Name, Begrüßung, menschlicher Avatar) eines Reiseimpfberatungschatbots auf dessen Wahrnehmung durch Nutzer:innen hat. Spezifisch geht es darum zu verstehen, ob und wie sich Anthropomorphismus (die Wahrnehmung von Menschlichkeit und sozialer Präsenz in Objekten, Tieren und Maschinen) auf die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit und letztendliche Zufriedenheit mit dem Service auswirkt. In einem Online-Experiment mit 78 Teilnehmer:innen, wurden zwei Chatbot-Gestaltungen (mit menschenähnlichen Gestaltungselementen vs. ohne diese Elemente) verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die wahrgenommene soziale Präsenz signifikant die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit und die Zufriedenheit mit dem Service des Chatbots erhöhen. Somit ist die Implikation, dass bei der Reiseimpfberatung und ähnlichen Beratungsprozessen eine menschliche Gestaltung der Sprachassistenten zu empfehlen ist. The rise of digital speech-based assistants (e.g., Amazon’s Alexa, Apple’s Siri, or Hellofresh’s chatbot) gained increased popularity and has also found its way into healthcare. A current example is WHO’s WhatsApp chatbot that informs users about COVID-19. Such assistants can educate patients, independent of location and time, which is an incredible benefit for patients. However, in addition to existing technical challenges (including the development and optimization of speech recognition algorithms), there are also challenges in human-chatbot-interactions. This study investigates the role of a human-like design (including human name, greeting, and human avatar) of a travel vaccination advice chatbot on the perception of its users. Specifically, we aim to understand whether and how anthropomorphism (the perception of humanness and social presence in objects, animals, and machines) affects perceived trustworthiness and ultimately service satisfaction. In an online experiment with 78 participants, two chatbot designs (with human-like design elements vs. without these elements) were compared. The results show that perceived social presence significantly increases perceived trustworthiness and service satisfaction. Thus, we recommend that practitioners implement a human-like design travel vaccination counseling and similar counseling processes via chatbots.
- ZeitschriftenartikelDatenmarktplätze für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Potenziale, Herausforderungen und Strategien zur Bewältigung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Guse, Richard; Thiebes, Scott; Hennel, Phil; Rosenkranz, Christoph; Sunyaev, AliDas Training von Künstliche Intelligenz (KI)-Modellen, die auf maschinellem Lernen (ML) beruhen, erfordert eine große Menge qualitativ hochwertiger Daten. Besonders im Gesundheitswesen mit seinen hochsensiblen Daten und hohen Anforderungen an den Datenschutz besitzen einzelne Akteur:innen oft jedoch nicht ausreichend hochwertige Daten. Datenmarktplätze für KI zielen darauf ab, dieses Problem zu lösen, indem sie Datenanbieter und Datenkonsumenten miteinander verbinden und den Handel von Daten ermöglichen. Allerdings haben sich Datenmarktplätze im Gesundheitswesen, trotz erster technischer Konzepte und einiger Pilotprojekte, bisher noch nicht erfolgreich durchsetzen können. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden daher Interviews mit einer Reihe von relevanten Expert:innen und Akteur:innen durchgeführt, um Potenziale, Herausforderungen und mögliche Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen anhand der drei Dimensionen des Technology-Organization-Environment-Frameworks spezifische Potenziale von Datenmarktplätzen für KI im Gesundheitswesen, aber gleichzeitig auch eine Reihe von Herausforderungen, die es zu adressieren gilt. Die erarbeiteten Bewältigungsstrategien liefern hierbei erste Ansätze zur Beseitigung der identifizierten Herausforderungen, zeigen jedoch auch die Notwendigkeit der weiteren Forschung auf diesem Gebiet auf. Training artificial intelligence (AI) models requires a large amount of high-quality data. However, especially in healthcare with its highly sensitive data and high privacy requirements, individual stakeholders often do not own sufficient high-quality data. Data marketplaces for AI aim to solve this problem by connecting data providers and data consumers and enabling data trading. However, despite initial technical concepts and some pilot projects, data marketplaces have not yet been successful in the healthcare sector. Within this study, expert interviews were therefore conducted with a number of relevant experts and stakeholders to identify potentials, challenges and possible strategies for overcoming the challenges. Based on the three dimensions of the technology, organization and environment framework, the results of the study highlight specific potentials of data marketplaces for AI in healthcare, but at the same time also a number of challenges that need to be addressed. The mitigation strategies developed here provide initial approaches for eliminating the challenges identified, but also highlight the need for further research in this area.