Auflistung nach Schlagwort "Ethics by Design"
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- ZeitschriftenartikelHilfsbereit, verständnisvoll, bescheiden: Problematik und Folgen von weiblichen Voice Assistants(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 2, 2022) Hefti, SarahDer Artikel legt die soziale und ethische Problematik weiblich konzipierter Voice Assistants dar. Weibliche Voice Assistants, die folgsam bis unterwürfig die ihnen aufgetragenen Arbeiten erledigen und selbst bei Beleidigungen höflich bleiben, können geschlechterstereotype Erwartungen an Frauen in der Gesellschaft hervorrufen und festigen. Angesichts der weltweit starken Zunahme von Voice Assistants ist dies ein Aspekt, der unbedingt thematisiert werden sollte. Die menschliche respektive weibliche Inszenierung der Technologie fusst auf grösstenteils bewussten Entscheidungen der beteiligten Design- und Entwicklungsteams. Sie programmieren geschlechterstereotype Reaktionen, setzen auf weibliche Stimmen und Namen. Die einfach gestrickten, hilfsbereiten weiblichen Voice Assistants können als hochmoderne Technologie Geschlechterstereotype nicht nur abbilden, sondern sie auch direkt zurück an ihre Nutzer:innen spielen. Damit verfügen sie über das Potenzial, längst ausgediente Rollenbilder in der Realität zu nähren. Der Artikel erörtert diese Problematik und analysiert hierfür aktuelle Literatur- und Medienbeiträge. Abschliessend werden mögliche Handlungsfelder für Technologiekonzerne, Forschung, Gesetzgebung und Zivilgesellschaft abgeleitet. Der Weg führt über eine stärkere Sensibilisierung aller an der Entwicklung Beteiligten und der Nutzer:innen. Nur so können Alternativen zu den gängigen Voice Assistants entstehen. The article discusses the social and ethical problems of female voice assistants. Female voice assistants obediently—if not to say submissively—perform their assigned tasks. They remain polite even when insulted. Consequently, they can create and reinforce gender-stereotypical expectations of women in society. Given the significant increase in voice assistants worldwide, this is an aspect that must be addressed. The human respectively female representation of the technology is based on mostly conscious decisions of the development and design teams involved. They program gender-stereotypical reactions, choose female voices and names. The simple, helpful female voice assistants not only reproduce gender stereotypes but also play them back directly to their users as state-of-the-art technology. As a result, female voice assistants can cement outdated gender stereotypes in reality. The article discusses this topic and analyzes current literature and media coverage. Finally, possible fields of action for technology companies, research, legislation, and civil society are derived. The way forward is to raise the awareness of all those involved in developing and using the technology. Only then will it be possible to establish alternatives to the current voice assistants.
- ZeitschriftenartikelIntegration moralischer Anforderungen in den agilen Entwicklungsprozess KI-basierter Anwendungen am Beispiel von Scrum(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 2, 2022) Haas, Normen; Sessler, Marie-LuiseDer Beitrag widmet sich der Frage, wie sich moralische Anforderungen im agilen Vorgehensmodell Scrum berücksichtigen lassen. Dies wird durch die Anreicherung und Einbeziehung von Elementen und Methoden aus dem UX-Design und der Diskursethik ermöglicht, welche den Projektbeteiligten helfen, moralische Anforderungen aus Nutzersicht zu definieren und umzusetzen. Der vorgestellte Ansatz wird mit Anwendungsfällen aus einem realen Entwicklungsprojekt, der Implementierung eines KI-basierten Lerntagesbuchs für Jugendliche, veranschaulicht. This article addresses the question of how moral requirements can be taken into account in the agile Scrum process model. This is made possible by enriching and incorporating elements and methods from UX design and discourse ethics, which help the project stakeholders to define and implement moral requirements from a user perspective. The presented approach is illustrated with use cases from a real development project, the implementation of an AI-based learning diary for teenagers.
- ZeitschriftenartikelValue Sensitive Design in der digitalen Transformation(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 2, 2022) Jacobs, Mattis; Jacobs, StephanEine zentrale Herausforderung der digitalen Transformation ist es, diese in Einklang mit gesellschaftlichen Normen und Werten zu bringen. Verschiedene Ansätze, dies zu erreichen, wurden in den vergangenen Jahren entwickelt und erprobt. In der Entwicklung von informationstechnischen Systemen wird beispielsweise das technische Design im Einklang mit ethischen Werten und Prinzipien (ethics by design) zunehmend als wichtiger Baustein diskutiert. Value Sensitive Design (VSD) ist ein Ansatz, um ethische Werte in einer systematischen Weise während eines Entwicklungsprozesses zu berücksichtigen. Der Begriff „digitale Transformation“ umfasst aber mehr als die Entwicklung von informationstechnischen Systemen. Er beschreibt den Einsatz von Informationstechnik als einen Prozess, durch den ein Mehrwert für ein Unternehmen oder für die Gesellschaft erzielt wird. Vier Dimensionen, die es bei einer digitalen Transformation zu beachten gilt, sind Informationstechnik, Organisation, Wertschöpfung und Compliance. Dieser Artikel stellt die Hypothese auf, dass VSD geeignet ist, nicht nur Entwicklungsprojekte, sondern auch die digitale Transformation in einem Unternehmen zu gestalten. Hierzu müssen allerdings Orientierungshilfen wie beispielsweise Methodensammlungen, die AnwenderInnen in der einschlägigen Literatur zur Verfügung gestellt werden, erweitert werden. Dieser Artikel diskutiert, wie und mithilfe der Integration welcher Methoden, die einzelnen Dimensionen in VSD berücksichtigt werden können. Der Artikel leistet hierdurch einen doppelten Beitrag. Einerseits zeigt er auf konzeptueller Ebene auf, wie VSD für die Gestaltung einer digitalen Transformation genutzt werden kann. Andererseits erläutert er, wie die Integration von Methoden der Wirtschaftsinformatik den Einsatz von VSD unterstützen kann. A central challenge of digital transformations is to align them with social norms and values. Various approaches to achieving this have been developed and put to the test in recent years. In the developmet of informations systems, ethics by design is increasingly being discussed as an essential building block. Value Sensitive Design (VSD) is an approach to consider ethical values systematically in such development processes. However, the term “digital transformation” encompasses more than the development of information systems. It describes the use of information systems as a process through which added value is achieved for an enterprise or society. This article hypothesizes that VSD is suitable for shaping not only the development of information systems but also digital transformations. However, to do this, guidance such as method collections provided by the pertinent literature on VSD needs to be extended. This article discusses how and with the help of the integration of which methods this can be achieved. The contribution of the article is twofold. On the one hand, it outlines how VSD can be used to shape digital transformations. On the other hand, it explains how the integration of business informatics methods can support the use of VSD.