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- ZeitschriftenartikelWertorientierung im Prozessmanagement(Wirtschaftsinformatik: Vol. 53, No. 3, 2011) Buhl, Hans Ulrich; Röglinger, Maximilian; Stöckl, Stefan; Braunwarth, Kathrin S.Unbestritten hat sich die Prozessorientierung spätestens seit den 1990er Jahren als ein zentrales Paradigma der Organisationsgestaltung etabliert. Seitdem haben alle Teilaufgaben des Prozessmanagements eine Reifung durchlaufen. Prozessmanagement-Entscheidungen hingegen mangelt es an einer betriebswirtschaftlich fundierten Zielorientierung. Sie werden i. d. R. anhand von qualitativen bzw. technischen Kriterien oder Plausibilitätsüberlegungen getroffen, die nur bedingt mit marktwirtschaftlichen Unternehmenszielen konform sind. Prozessgestaltungsalternativen lassen sich daher schwer vergleichen. Eine integrierte Betrachtung mit anderen Bewertungsobjekten ist unmöglich. Diese Situation erstaunt, da Prozessmanagement-Entscheidungen Investitionsprojekte mit unterschiedlicher Ertrags-/Risikoposition und Kapitalbindung zugrunde liegen sowie der Bedarf einer an der Unternehmenszielerreichung ausgerichteten Prozessgestaltung bekannt ist. Zudem existiert mit der Wertorientierten Unternehmensführung ein in der betriebswirtschaftlichen Forschung anerkanntes Paradigma, das unter bestimmten Voraussetzungen die Ertrags- und Risikowirkung von Entscheidungen auf die Unternehmenszielerreichung über Unternehmensbereiche, Hierarchiestufen und Bewertungsobjekte hinweg zu analysieren vermag. Dies führt zu der Hypothese, dass sich das Prozessmanagement im Allgemeinen und die Zielorientierung von Prozessmanagement-Entscheidungen im Speziellen weitestgehend unabhängig von den Erkenntnissen der Wertorientierten Unternehmensführung entwickelt haben. Im vorliegenden Beitrag kann diese Hypothese auf Basis einer Stichprobe aus Prozessmanagement-Publikationen bestätigt werden. Hierzu wird die Forschungslücke hinsichtlich der Wertorientierung im Prozessmanagement herausgearbeitet. Um die Brücke zwischen Wertorientierter Unternehmensführung und prozessorientierter Organisationsgestaltung zu schlagen, werden betriebswirtschaftlich fundierte Zielfunktionen auf Prozessmanagement-Entscheidungen übertragen.AbstractThere is no doubt that at least since the 1990s process orientation has evolved into one of the central paradigms of organizational design. Since then, all process management subtasks have matured. Process management decisions, however, lack economic foundation. They are usually based on qualitative or technical criteria or on plausibility considerations that do not necessarily comply with typical objectives in a market economy. Consequently, design alternatives are hardly comparable and an integrated valuation of a company’s assets is impossible. The status quo is astonishing for several reasons: First, process management decisions usually imply investment projects with different risk/return positions and capital tie-up. Second, the need for designing processes according to their contribution to corporate objectives has been explicated repeatedly. Third, the paradigm of value-based management is an accepted theoretical framework from economic research that enables to consistently valuate the risk/return effects of decisions across functional areas, hierarchy levels, and asset classes. This suggests the hypothesis that process management in general as well as the goal orientation of process management decisions in particular have evolved almost independently of value-based management. In the paper at hand, this hypothesis is confirmed based on a sample of process management publications. We therefore explicate the research gap as regards value orientation in process management. In order to bridge the gap between value-based management and process-oriented organizational design, we transfer economically well-founded objective functions to process management decisions.