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Orientierungen der Informatik in der DDR – Zur Herausbildung von Sichtweisen für die Gestaltung automatenunterstützter Informationssysteme und zum Ringen um eine sozial orientierte Informatik
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Datum
2006
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Verlag
Gesellschaft für Informatik, Bonn
Zusammenfassung
Die Orientierungen für die Einführung modernen Informations- und Kommunikationstechnoologien (IKT) reflektieren: a) den Entwicklungsstand der zur Verfügung stehenden Hard- und Softwaretechnologien, b) den Stand der theoretisch-methodologischen Diskussion, wie er durch die entwickelten Grundlinien (Paradigmen) zum Ausdruck kommt, c) die ökonomische und soziale Politik der DDR, die von ihr angestrebten Ziele sowie d) den Stand der Diskussion um die sozialen und gesellschaftlichen Wirkungen der IKT. Ausgehend von den sich aus den technischen Möglichkeiten und den wirtschaftlichen Zwängen sowie sozialpolitischen Bedingungen ergebenden Anforderungen an die Entwicklung der Informatik in der DDR, werden die grundlegenden Ziele, Annahmen und Voraussetzungen zentraler Orientierungen der Informatik in der DDR diskutiert. Von Anfang der 60er bis zum Ende der 80er Jahre, werden die für verschiedene Zeitabschnitte charakteristischen einschließlich der in den 90er Jahren zu erwartenden bzw. anzustrebenden Orientierungen dargestellt, die für die Bestimmung von Anwendungszielen, für das Verständnis der Gestaltungsaufgabe und die Berücksichtigung der sozialen Aspekte entscheidend waren. Über vorherrschende Orientierungen hinausgehenden, auf der Grundlage der Unterscheidung zwischen verschiedenen AIVS-Typen, wurde ein Konzept der „dynamischen Automatisierung“ entwickelt. Dies waren Voraussetzungen für eine Differenzierung zwischen verschiedenen Strategien der Informationssystemgestaltung. Das Ringen um eine sozial orientierte Informatik trug entsprechend den gesellschaftlichen Bedingungen der DDR spezifische Züge. Ein spezieller Beitrag der Informatik der DDR zur internationalen Theorie und Praxis der Automatisierung der Informationsverarbeitung ist u. E. zur Entwicklung der „Organisation der Informationsverarbeitung“ bzw. Organisationsinformatik und zur Methodologie einer am Menschen orientierten, evolutionären Informationssystemgestaltung und Softwareentwicklung und damit für eine sozial orientierte Informatik bzw. Social Informatics geleistet worden.