Zeitschriftenartikel
Moden und Trends in Wirtschaftsinformatik und Information Systems
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Text/Journal Article
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Datum
2009
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Verlag
Springer
Zusammenfassung
In der Wirtschaftsinformatik (WI), die in den deutschsprachigen Ländern dominiert, ist eine zunehmende Tendenz zur Internationalisierung festzustellen, wobei die von den USA ausgehende Fachrichtung Information Systems (IS) oftmals als Vorbild herangezogen wird. Untersuchungen zeigen, dass sich die WI in der Vergangenheit wiederholt mit modischen Themen auseinandergesetzt hat – für die IS liegen keine Befunde vor, die Aussagen zur Verbreitung von Moden machen. Mit unserer Studie wollen wir dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen. Es wurde eine Literaturanalyse durchgeführt, die Aufschluss über die Entwicklung von Themen und Begriffen in der WI und IS im Zeitraum 1994 bis 2007 gibt. Titel, Abstract und Keywords von 2.564 Beiträgen aus drei WI-Zeitschriften und 5.647 Beiträgen aus fünf IS-Zeischriften wurden analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die WI thematisch vielfältiger und konkreter ist als die IS und der Anteil an Moden in der WI höher ist. Wir räumen ein, dass die Auseinandersetzung mit Moden nicht ausschließlich negativ zu betrachten ist – insbesondere kann sie einen wirksamen Beitrag zur Praxisnähe und Relevanz der Forschung leisten. Nichtsdestoweniger ist zu beachten, dass eine zu starke Orientierung an Moden den kumulativen Erkenntnisfortschritt negativ beeinflussen kann. Im Fazit wird daher festgestellt, dass aus Sicht der WI und IS, die sowohl ein theoretisches als auch ein pragmatisches Erkenntnisziel verfolgen, ein ausgewogenes Verhältnis an kurz- und langfristigen Themen zweckmäßig erscheint.AbstractThe business and information systems engineering (BISE) discipline, dominating in the German-speaking countries, where it is called Wirtschaftsinformatik, is currently undergoing a phase of increasing internationalization and the U.S.-based Information Systems (IS) discipline is often considered an ideal. Studies show that BISE has often dealt with fads in the past – for IS there are no findings reporting on the diffusion of fads. The objective of the paper is to close this research gap. We conducted a literature analysis that investigates the development of topics and terms in BISE and IS from 1994 to 2007. Titles, abstracts and keywords of 2,564 articles in three BISE journals and 5,647 articles in five IS journals were analyzed. The results show that BISE is topically more diverse and concrete than IS. In addition, the rate of fads is higher in BISE than IS. We concede that being engaged in fads is not necessarily negative – rather, it may considerably contribute to the relevance of research. However, it has to be considered that an overly intense orientation on fads may negatively influence a cumulative research progress. Hence, we conclude that for BISE and IS, which both have a theoretical and pragmatic mission, a balanced ratio of short- and long-term topics seems appropriate.