Zieris, FranzHölldobler, Steffen2022-01-142022-01-142021978-3-88579-775-3https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/37923Bei der Paarprogrammierung (PP) arbeiten zwei Softwareentwickler/innen an einem Computer eng zusammen an einer technischen Aufgabe. Praktiker erhoffen sich davon eine Reihe von Vorteilen, wie etwa schnelleren Fortschritt, höhere Qualität und den Austausch von Wissen. Während die bisherige Forschung oft auf unmittelbar messbare Effekte aus Laborsituationen fokussiert war, die auftretenden großen Streuungen aber nicht erklären konnte, richtet sich meine Forschung auf das Verstehen der zu Grunde liegenden Mechanismen. Ich habe Videoaufzeichnungen von 27 industriellen PP-Sitzungen qualitativ analysiert und eine Grounded Theory des Wissenstransfers bei der PP erarbeitet: Zentral in PP-Sitzungen ist aufgaben-spezifisches Wissen über das Softwaresystem. Paare gleichen zunächst ihr diesbezügliches Vorwissen an, bevor sie gemeinsam fehlendes Wissen aufbauen. Transfer von Wissen über Softwareentwicklung allgemein spielt hingegen eine viel kleinere Rolle und erfolgt erst, wenn das Paar seine Bedürfnisse nach System-Wissen geregelt hat. Paare, die ihr gemeinsames Verständnis pflegen, können kurze, aber sehr produktive Fokusphasen haben; ist es zu schwach, droht hingegen ein Zusammenbruch des Paarprozesses.deQualitative Analyse des Wissenstransfers bei der PaarprogrammierungText/Conference Paper