Mertens, Peter2023-01-132023-01-1320222022http://dx.doi.org/10.1007/s00287-022-01509-5https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/40004Der tertiäre Bildungssektor im deutschsprachigen Raum fächert sich zunehmend auf. Das gilt für die Typen von Hochschulen wie auch für die Professuren. Dazu kommen neue technische Möglichkeiten für Fernunterricht per Internet. In der Kombination ergeben sich eine nicht einfach zu ordnende Vielfalt und Unübersichtlichkeit, aber auch Elemente eines fruchtbaren Wettbewerbs. Die Informatik und ihre Anwendungsfächer, wegen ihrer Marktnähe vor allem die Wirtschaftsinformatik, sind einerseits Gegenstand der Aus- und Weiterbildung , auch weil ihre dynamische Weiterentwicklung in Grundlagen und Anwendungen vielfältiges neues Wissen, Technologien und Techniken hervorbringt, die verbreitet werden müssen. Andererseits sind sie auch bildungsökonomisches Werkzeug , um die Effizienz der Aus- und Weiterbildungsprozesse zu steigern. Beispielsweise können sie mit ihren Forschungsergebnissen zur Personalisierung und Benutzermodellierung die Didaktik der Online-Kurse verfeinern oder Techniken zur Verhinderung von Betrug bei Online-Prüfungen entwickeln. Durch neue, gut durchdachte Arbeitsteilung und marktwirtschaftliche Konkurrenz ebenso wie Kooperation – vergleichbar mit Güter- und Dienstleistungsmärkten – könnten auch in der Ausbildung und in der Weiterbildung Effizienz- und Kostenvorteile für die beteiligten Institutionen, Lehrenden und Lernenden entstehen. Wegen der wahrscheinlich in den nächsten Dekaden noch stärker als gegenwärtig schon eintretenden Sparzwänge und Fachkräfteengpässe sind einschlägige Überlegungen, Ausarbeitung von Szenarien und Pilotversuche zu empfehlen. Allerdings müsste ein „optimaler Koordinierungsgrad“ angestrebt werden. In Anbetracht der föderalen Struktur des Bildungswesens in Deutschland und der Gefahr, dass eine bürokratielastige europaweite Vereinheitlichung gefordert wird, wäre dies eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.IT-gestützte Aus- und Weiterbildung im tertiären Bildungsbereich – Informatik und WirtschaftsinformatikText/Journal Article10.1007/s00287-022-01509-51432-122X