Petrovic, Otto2021-01-132021-01-1320202020http://dx.doi.org/10.1007/s00287-020-01284-1https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/34597E‑Learning ist ein bunter Strauß an Technologien und pädagogischen Konzepten, gepaart mit unterschiedlichen Formen der Wirkungsforschung. Vannevar Bushs Vision einer riesigen Erweiterung des menschlichen Gedächtnisses, Lernmanagementsysteme und Massive Open Online Courses sind allgegenwärtig. Ein großer Teil des Lernens im kognitiven, affektiven und psychomotorischen Bereich findet jedoch nebenläufig als Begleiterscheinung der Nutzung digitaler Medien im Alltag statt. Es wird noch weitgehend von Lehrenden und der E‑Learning-Forschung ignoriert. Der vorliegende Beitrag bespricht zunächst markante, oftmals unhinterfragte Paradigmen des E‑Learning, die zu diesen Paralleluniversen von formalem und informellem Lernen führen. Um Veränderungspotenziale digitaler Medien für das informelle Lernen zu analysieren, zeichnen 172 Lernende im Alltag 543 informelle E‑Learning-Episoden als Screencasts auf, die ergänzt werden durch partizipative Feldforschung des Autors in entlegenen Regionen und Kulturkreisen. Die Schlussfolgerungen können Lehrenden helfen, das informelle Lernen ihrer Studierenden für formale Lernziele zu nutzen. Lernenden soll die Beeinflussung durch alltägliche Mediennutzung bewusst werden, um ihr Informationsverhalten kritisch zu hinterfragen.Informelles E-Learning: Ist ein Paradigmenwechsel notwendig?Text/Journal Article10.1007/s00287-020-01284-11432-122X