Lasarov, WassiliHoffmann, Stefan2021-12-162021-12-1620212021http://dx.doi.org/10.1365/s40702-021-00706-2https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/37859Einhergehend mit der Digitalisierung vieler Lebensbereiche werden große Mengen persönlicher Daten von Konsument*innen durch Unternehmen und Institutionen erfasst und analysiert. Daher ist der verantwortungsvolle Umgang mit diesen Daten eines der drängendsten Themen der Gegenwart. Zwar gibt es zahlreiche gesetzliche Verordnungen (z. B. GDPR) sowie eine zunehmende Anzahl von Unternehmen, die sich freiwillig dem Datenschutz verpflichten, allerdings nutzen auch viele Unternehmen und Institutionen die Unachtsamkeit von Konsument*innen aus. Dies wird dadurch begünstigt, dass viele Konsument*innen zwar angeben, dass sie auf ihre Privatsphäre achten, aber nur wenige die dafür notwendigen Maßnahmen ergreifen. Diese Einstellungs-Verhaltens-Diskrepanz (Privatsphäre-Paradoxon) lässt sich einerseits durch ein rationales Kosten-Nutzen-Kalkül erklären, in dem Konsument*innen den Nutzen bestimmter Produkte (z. B. durch Personalisierung) mit der Preisgabe ihrer Daten verrechnen. Andererseits können situative Einflüsse (z. B. wenig Zeit) oder kognitive Verzerrungen (z. B. Kontrollillusion) Datenschutzbedenken in diesen Situationen verringern. Vor diesem Hintergrund führen wir in das Privatsphäre-Paradoxon ein und zeigen den Stand des Schrifttums auf, wobei wir auf situative und kognitiven Verzerrungen fokussieren. Abschließend wird das Konzept der drei Privatsphäre-Gaps eingeführt und ein Rahmen für zukünftige Forschung entwickelt. In the digital age, many companies and institutions collect and analyze unprecedented quantities of personal data amounts. Therefore, the responsible handling of this data is one of the most pressing issues of our time. Although many countries have adopted data protection laws and many companies voluntarily commit to data protection, there are still many organizations that are exploiting the lack of consumer awareness in situations where data privacy is relevant. Although consumers often state their concerns about their online privacy, only a small share of them actually take the necessary actions to preserve their privacy, referred to as the privacy paradox. On the one hand, the privacy paradox can result from an individual rational calculus where consumers offset the benefits of certain products against the protection of their data. On the other hand, there exist many situational influences (e.g., little time) or cognitive biases (e.g., control illusion) that might reduce consumer’s privacy concerns in certain situations. Against this backdrop, the paper first discusses the privacy paradox and captures the current state of privacy scholarship, focusing on the situational and cognitive biases. Finally, we introduce the concept of three privacy gaps and develop a framework for future research.Consumer behaviorData protectionData securityDatenschutzDatensicherheitKonsumentenverhaltenPrivacyPrivatsphäreParadoxes DatenschutzverhaltenText/Journal Article10.1365/s40702-021-00706-22198-2775