Stienen, ViktoriaGoeken, MatthiasKlein, MaikeKrupka, DanielWinter, CorneliaGergeleit, MartinMartin, Ludger2024-10-212024-10-212024978-3-88579-746-3https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/45116Motivation des vorliegenden Work-in-Progress-Beitrags ist die Beobachtung, dass in der Wirtschaftsinformatik (WI) Menschen zwar in der Regel als Elemente des Informationssystems (IS) einer Organisation angesehen werden, dass aber eine tiefergehende und explizite Auseinandersetzung mit ihnen als Systemelement kaum zu finden ist. Es wird daher die Frage aufgeworfen, ob ein tieferes Verständnis für die WI als Wissenschaft allgemein und besonders für Fragestellungen der IT-Governance und des Informationsmanagements von Interesse und von praktischer Relevanz ist. Denn Menschen nehmen in IS verschiedene Rollen ein, mit jeweils spezifischen Zielen und Interessen. Es ist regelmäßig zu beobachten, dass hieraus Zielkonflikte und Interessengegensätze resultieren, die die Entwicklung und Einführung und später auch die Nutzung und Akzeptanz von IT-Lösungen nicht nur beeinflussen, sondern ursächlich für deren Scheitern sein können. Aber wird dies angemessen reflektiert? Werden Rollen klar unterschieden? Und lassen sich für die verschiedenen Rollen Interessen und Ziele identifizieren? Dieser Beitrag zielt auf die Begründung der Relevanz der skizzierten Problemstellung für WI und IT-Governance sowie die grundlegende Untersuchung des Verständnisses und des Stands der Forschung. Dabei werden verschiedene Perspektiven eingenommen, um die Problemstellung so aus unterschiedlichen Richtungen zu beleuchten. Zum einen werden Modelle der IT-Governance betrachtet. Diese beschreiben zahlreiche Rollen mit z.T. klaren Definitionen. Jedoch bleibt eine Betrachtung und Untersuchung konkreter Ziele und Interessen aus – so wie potenzielle Konflikte und Opportunismen. In der WI-Grundlagenliteratur konnten – zum anderen – zwar Rollen identifiziert werden, allerdings ohne einheitliche Definitionen und auch ohne einen grundlegenden Konsens, auch mit Blick auf die mit ihnen verbundenen Ziele und Interessen. Insgesamt gibt es – darüber hinaus – nur wenige wissenschaftliche Beiträge, die diese Problemstellung adressieren. Durch die eher stiefmütterliche Betrachtung der Ziele und Interessen verschiedener Rollen ist es bisher nicht möglich, geeignete Modelle zu erarbeiten oder aus anderen Disziplinen anzuwenden/zu übertragen, obgleich die vereinzelte Anwendung der Principal-Agent-Theorie in wissenschaftlichen Beiträgen erste interessante Ansatzpunkte aufzeigt.deRollen in der ITIT-GovernanceZiele und Zielkonflikterollenspezifische InteressenElefant im Raum – oder Mücke? Rollen und Rollenkonzepte in der Wirtschaftsinformatik und der IT-GovernanceText/Conference Paper10.18420/inf2024_1411617-5468