Spiekermann, Sarah2021-09-202021-09-2020212021http://dx.doi.org/10.1007/s00287-021-01378-4https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/37395Digitale Ethik wird derzeit weltweit als eine Notwendigkeit diskutiert, um verlässlichere IT-Systeme zu schaffen. Diese Diskussion, geschürt durch die Angst vor einer unkontrollierbaren generellen Künstlichen Intelligenz (KI) und angeheizt von ethischen Dilemmata bestehender Systeme, hat viele Institutionen und Wissenschaftler dazu bewegt, Werteprinzipien einzufordern, an denen sich die Entwicklung komplexer Systeme zukünftig orientieren sollte. Diese inkludieren i. d. R. die Forderung nach Privatsphäre, Sicherheit, Transparenz, Fairness etc. In diesem Artikel wird dargestellt, warum das Abarbeiten von Wertelisten für eine gute bzw. ethisch legitimierte Systementwicklung unzureichend ist. Es wird gezeigt, wie stattdessen ein wirklich ethisches „Value-based Engineering“ aussehen müsste, damit technische Produktinnovationen insgesamt auf bessere (ethischere) Füße gestellt werden. Value-based Engineering (VbE) ist eine prozessgetriebene, ganzheitliche Herangehensweise an die Systementwicklung, die zunächst aus den Ideen des Value Sensitive Designs und dem Ethical Computing schöpfte. Ab 2016 wurde VbE im IEEE 7000 Standard weiter konkretisiert. 10 Prinzipien für ethisch angeleitete Systeminnovation fassen wesentliche Handlungsanforderungen für Unternehmen zusammen.Value-based Engineering: Prinzipien und Motivation für bessere IT-SystemeText/Journal Article10.1007/s00287-021-01378-41432-122X