Auflistung HMD 57(3) - Juni 2020 - Faktor Mensch nach Erscheinungsdatum
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- ZeitschriftenartikelWeird Sociotechnical Systems(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Klipper, SebastianDurch Hackerangriffe auf technische Schwachstellen werden IT-Systeme kompromittiert und Social Engineers haben menschliche Schwachpunkte zum Ziel. Maximale Schadensszenarien entstehen in heute üblichen Angriffen, z. B. mit Ransomware oder CEO-Fraud, durch die Kombination von Software-Exploits, Social Engineering und Kenntnissen über interne Organisationsabläufe. Technik, Mensch und Organisation werden so von Angreifern als Mensch-Maschine-Einheit bedroht, während sich die Bewertung von Risiken für die Informationssicherheit häufig auf technische Schwachstellen fokussiert. Auch eine getrennte Analyse von technischen Schwachstellen und menschlichen Faktoren ist für diese Art von Bedrohung der soziotechnischen Systeme nicht angemessen. Durch die Interpretation betroffener Organisationen als soziotechnische Systeme sind Angriffe erfolgreicher als durch die ausschließliche Fokussierung auf IT-Systeme. Wenn Risikomanagement, Informations- und IT-Sicherheit dieser Entwicklung etwas entgegensetzen wollen, müssen Sicherheitsmaßnahmen die Einbettung technischer Lösungen in soziotechnische Systeme deutlich stärker berücksichtigen, als das heute üblich ist. Hierzu gehören umfassendere Szenarioanalysen im Risikoassessment ebenso wie eine Ausweitung der Berücksichtigung des Faktors Mensch bei Design, Test und Implementierung von IT-Systemen, die als Teil soziotechnischer Systeme verstanden werden müssen. IT systems are compromised by hacker attacks on technical vulnerabilities and social engineers target human weaknesses. Maximum damage scenarios arise in today’s common attacks, e.g. ransomware or CEO fraud, through the combination of software exploits, social engineering and knowledge of internal organizational processes. Technology, people and organizations are thus threatened by attackers as man-machine units, while the assessment of information security risks often focuses on technical vulnerabilities. Even a separation of the analysis of technical vulnerabilities and human factors is not appropriate for this type of threat to socio-technical systems. By interpreting affected organizations as socio-technical systems, attacks are more successful than by focusing exclusively on IT systems. If risk management, information and IT security want to work against this development, security measures must take much more account of the integration of technical solutions in socio-technical systems than is usual today. This includes more comprehensive scenario analyses in risk assessment as well as an expansion of the consideration of the human factor in the design, testing and implementation of IT systems, which must be understood as part of socio-technical systems.
- ZeitschriftenartikelKontext und KI: Zum Potenzial der Beschäftigten für Künstliche Intelligenz und Machine-Learning(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Pfeiffer, SabineDie Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning (KI/ML) im Unternehmen nimmt zu. Noch weitgehend unklar ist, ob das Potenzial der Beschäftigten ausreicht und passfähig ist, um die Potenziale dieser Technologie im Unternehmen schnell nutzbar zu machen. Neben den dafür nötigen KI/ML-spezifischen Programmierkenntnissen in der IT-Abteilung erfordert ein robuster und produktiver Einsatz von KI/ML im Unternehmen auch von den Beschäftigten in den anwendenden Fachabteilungen neue Kompetenzen. Sie müssen die Potenziale und Grenzen von KI/ML-Technologien verstehen (KI/ML-Kompetenz) und in der Lage sein, KI/ML-Systeme und ihre Ergebnisse in den fachlichen Kontext und an situative Anforderungen rückzubinden (Kontext-Kompetenz). Der Beitrag identifiziert diese Kompetenzen und zeigt empirisch, in welchem Ausmaß sie vorhanden sind oder entwickelt werden müssen. Dies geschieht auf der Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 für zwei Felder, die aktuell besonders relevant für den Einsatz von KI/ML sind: Predictive Maintenance und beratungsintensive Sachbearbeitung. Die Ergebnisse zeigen: Beschäftigte haben ein unterschätztes Potenzial für die erfolgreiche Umsetzung von KI/ML, es lohnt sich also, sie in allen Phasen der KI/ML-Umsetzung partizipativ zu involvieren. The importance of Artificial Intelligence and Machine Learning (AI/ML) in companies is increasing. However, it is largely unclear whether the employees’ abilities are sufficient and suitable to make the potential of this technology rapidly usable in the company. In addition to the necessary AI/ML-specific programming knowledge in the IT department, a robust and productive use of AI/ML in the company also requires new skills from employees in the applying departments. They must understand the potential and limits of AI/ML technologies (AI/ML competence) and they must be able to integrate AI/ML systems and their results into the specific context and situational requirements (context competence). The article identifies these competencies and shows empirically to what extent they are available or need to be developed. This is done on the basis of the 2018 German BIBB/BAuA Employment Survey for two areas of application that are currently considered particularly relevant for the use of AI/ML: Predictive maintenance and consulting intensive administration. The results show: Employees have an underestimated potential for a successful application of AI/ML, so it is worthwhile to involve them in all stages of AI/ML implementation.
- ZeitschriftenartikelZur Messung des Einflusses von „Augmented Reality“ auf die individuelle Produktivität bei Montagearbeiten(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Rosenberger, Manfred; Fellmann, Michael; Lambusch, Fabienne; Poppe, Michael; Spitzer, MichaelDurch die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit neuartiger Hardware sind zunehmend die Voraussetzungen gegeben, Technologien der erweiterten Realität (Augmented Reality) in der Montage, bzw. dem Zusammenbau von Produkten einzusetzen. Dabei handelt es sich beispielsweise um in das Sichtfeld eingeblendete 3D-Explosionszeichnungen oder unterstützende Zusatzinformationen. Auch wenn ein zentrales Versprechen solcher Ansätze die Erleichterung und Beschleunigung komplexer Montageaufgaben ist, bleibt bisher jedoch weitgehend unklar, welchen Effekt der Einsatz der erweiterten Realität auf die Mitarbeitenden und deren Produktivität tatsächlich hat und wie diese Auswirkungen messbar sind. Für Unternehmen (nicht nur) in Ländern mit hohen Lohnkosten ist eine Beurteilung neuer Technologien hinsichtlich des Einflusses auf die Produktivität allerdings unerlässlich, wobei zudem die Perspektive der Mitarbeitenden bzw. Anwendenden oft vernachlässigt wird. Daher steht in diesem Beitrag die Betrachtung der individuellen Produktivität aus der Perspektive prospektiver Technologieanwendender im Vordergrund. In einem Experten-Workshop wurde dazu ein konkretes Szenario zur Montage eines Getriebes unter Einsatz einer Microsoft HoloLens einer kritischen Analyse unterzogen. Der Beitrag reflektiert anhand dieses Beispiels die Auswirkungen des Technologieeinsatzes und beleuchtet zudem die Akzeptanz von Messverfahren bezüglich der Produktivität. Dazu werden die im Workshop erarbeiteten Wirkfaktoren und Rahmenbedingungen der Messung auch Erkenntnissen aus der Literatur zur Messung von Produktivität gegenübergestellt und die Möglichkeiten und Grenzen der Produktivitätsmessung aufgezeigt. Due to the availability and performance of novel hardware, the prerequisites are increasingly given for the use of augmented reality technologies in the assembly of products. These technologies include, for example, 3D exploded drawings superimposed in the field of view or supporting additional information. Even though a central promise of such approaches is the facilitation and acceleration of complex assembly tasks, it remains largely unclear what effect the use of augmented reality actually has on employees and their productivity and how these effects can be measured. For companies (not only) in countries with high labor costs, however, an assessment of new technologies with regard to their impact on productivity is indispensable, and the perspective of the employees or users is often neglected. Therefore, this paper focuses on the consideration of individual productivity from the perspective of prospective technology users. In an expert workshop, a concrete scenario for the assembly of a gearbox using a Microsoft HoloLens was subjected to a critical analysis. Based on this example, the article reflects on the effects of the use of technology and also illuminates the acceptance of measurement methods with regard to productivity. To this end, the impact factors and general conditions of measurement developed in the workshop are compared with findings from the literature on productivity measurement and the possibilities and limits of productivity measurement are pointed out.
- ZeitschriftenartikelHerausforderungen und Handlungsempfehlungen betrieblicher Weiterbildungspraxis in Zeiten der Digitalisierung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Teichmann, Malte; Ullrich, André; Wenz, Julian; Gronau, NorbertDie Digitalisierung von Produktionsprozessen schreitet mit einer hohen Intensität voran. Weiterbildung hat eine hohe Relevanz für betriebliche Transformationsprozesse. Die betriebliche Weiterbildungspraxis ist den aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung jedoch nicht gewachsen. Herausforderungen sind Kompetenzlücken der Mitarbeiter, ungewisse Anforderungsprofile und Tätigkeitstypen, demographischer Wandel sowie veraltete didaktische Ansätze. Zudem wird bestehender inhaltlicher und pädagogischer Freiraum bei der Gestaltung von Weiterbildung oftmals nur unzureichend ausgenutzt. Die skizzierte Situation führt dazu, dass der Mehrwert gegenwärtiger Qualifizierungsangebote sowohl für Unternehmen als auch Beschäftigte nicht ausgeschöpft wird. Ausgehend von Veränderungen durch Digitalisierung in der Produktion und deren Auswirkungen auf die Kompetenzentwicklung diskutiert dieser Beitrag Herausforderungen gegenwärtiger betrieblicher Weiterbildung. Er leitet Handlungsempfehlungen ab, die mithilfe von Beispielen gewerkschaftlich unterstützter Weiterbildungspraxis illustriert werden. Im Ergebnis erhalten Interessierte einen Überblick über gegenwärtige Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für die Gestaltung und Durchführung von Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung. The digital transformation of production processes is constantly progressing. The human workforce is a central success factor, but employees must be prepared for the requirements induced by change, using inter alia competence development. In reality, however, the content-related and pedagogical freedom to design vocational training is often inadequately addressed. Based on the changes trough digitization in production processes, the challenges of current continuing vocational training in enterprises are discussed. Recommendations for action are then derived and illustrated by examples. The recommendations for action can serve as a basis for the design and implementation of their further vocational training practice.
- ZeitschriftenartikelEinsatz von Chatbots am digitalen Büroarbeitsplatz – Eine praxisorientierte Betrachtung von Einsatzbereichen, Wirkungen und Handlungsempfehlungen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Meyer von Wolff, Raphael; Hobert, Sebastian; Schumann, MatthiasChatbots werden heutzutage vermehrt im Unternehmen eingesetzt. Vor allem in Supportbereichen finden sich diese auf künstlicher Intelligenz und Sprachverarbeitung basierenden Technologien als Alternative für bisherige First-Level Kanäle. Dabei helfen Chatbots bei der Beantwortung von Kunden- und Mitarbeiterfragen und führen bereits erste kleine Aufgaben durch. Der Einsatz dieser Technologie am Büroarbeitsplatz zur Unterstützung der einzelnen Mitarbeiter ist jedoch noch kaum untersucht. Basierend auf einer empirischen Interviewstudie mit 29 Praxisvertretern aus 27 Unternehmen verschiedener Branchen soll dieses der folgende Beitrag untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Chatbots sowohl abteilungsintern als auch abteilungsübergreifend für Aufgaben der Informationsbereitstellung sowie Prozessausführung eingesetzt werden können. Die Unternehmen beabsichtigen dabei verschiedene Wirkungen, um schlussendlich die Qualität am Arbeitsplatz zu steigern, Produktivität und Effizienz zu erhöhen, Kosten einzusparen oder das Image zu verbessern. Zusätzlich konnten sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen abgeleitet werden, die für einen erfolgreichen Chatboteinsatz berücksichtigt werden sollten. Der Beitrag liefert somit einen Leitfaden für zukünftige oder aktuelle Chatbotprojekte, sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis. Nowadays chatbots are used more and more in companies. Especially in support areas these technologies based on artificial intelligence and speech processing can be found as an alternative for previous first-level channels. Chatbots help at answering customers’ and employees’ questions and carrying out first small work tasks. However, the use of this technology at the office workplace to support individual employees is still considered barely and remains unknown. Based on an empirical interview study with 29 practitioners from 27 companies from a wide range of industries, the following article will examine this. The results show that chatbots can be used both within and across departments for information provision and process execution tasks. The companies pursue various effects in order to increase quality at the workplace, increase productivity and efficiency, save costs or improve their image. In addition, both technical and organizational measures could be derived, which should be considered for a successful application of chatbots at workplaces. Thus, this article provides a guideline for current or future chatbot projects for science and practice.
- ZeitschriftenartikelInsider Threats – Der Feind in den eigenen Reihen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Weber, Kristin; Schütz, Andreas E.; Fertig, TobiasEine große Bedrohung für die Informationssicherheit geht von Mitarbeitern aus, die absichtlich der eigenen Organisation schaden wollen. Mitarbeiter besitzen Zugriffsrechte für sensible Informationen und genießen das Vertrauen des Unternehmens. Werden sie allerdings aufgrund persönlicher Motive oder äußerer Umstände zu Whistleblowern, Spionen, Betrügern, Saboteuren, Malicious Enablern oder Datendieben, können sie großen Schaden anrichten. Dieser Artikel untersucht die Motive sogenannter Malicious Insider und stellt die sechs verschiedenen Typen anhand von realen Beispielen der jüngeren Vergangenheit vor. Er zeigt, welche erkennenden, präventiven und reaktiven Maßnahmen Organisationen ergreifen sollten, um die Risiken durch Attacken von böswilligen Insidern zu minimieren. Der Fokus liegt auf den erkennenden Maßnahmen. Durch frühzeitiges Eingreifen werden Mitarbeiter gar nicht erst zu Malicious Insidern. Eine Kombination aus persönlicher Veranlagung (z. B. Introversion, Gier, Kritikunfähigkeit), Stressfaktoren (z. B. Frustration, Unzufriedenheit) und auffälligem Verhalten (z. B. außergewöhnliche Arbeitszeiten oder Reiseziele) weist häufig auf potentielle Täter hin. Employees that intentionally want to harm their organization pose a major threat to information security. Employees have access rights to sensitive information, and their organization trusts them. However, they can substantially harm their organization, if they become Whistleblowers, Spies, Scammers, Saboteurs, Malicious Enablers, or Data Thieves due to different personal motives or external circumstances. This paper analyzes motives of so-called Malicious Insiders. It introduces the six types of Malicious Insiders by showing real cases from the recent past. The paper lays out which recognizing, preventive, and reactive measures organizations can take in order to minimize the risks associated with insider threats. The focus is on recognizing potential Malicious Insiders, because through early intervention, employees might not become malicious first. A combination of personal predispositions (e.g., introversion, greed, inability to accept criticism), stressors (e.g., frustration, dissatisfaction), and concerning behavior (e.g., unusual working hours or travel destinations) often points towards potential offenders.
- ZeitschriftenartikelGestaltung und Erprobung einer Virtual-Reality-Anwendung zur Unterstützung des Prototypings in Design-Thinking-Prozessen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Vogel, Jannis; Schuir, Julian; Thomas, Oliver; Teuteberg, FrankUm in zunehmend komplexen und wettbewerbsintensiven Märkten konkurrenzfähig bleiben zu können, muss die Innovationskraft eines Unternehmens sichergestellt werden. Dabei kommt dem Menschen und seiner Kreativität eine zentrale Rolle zu. Design Thinking bietet ein Methodenspektrum, um die Kreativität von Einzelnen in einem gruppendynamischen, benutzerzentrierten Prozess in Innovationen zu überführen. Es kommen insbesondere spielerische Ansätze zur Kreativitätsförderung zum Einsatz, zu denen beispielsweise das Lego-Prototyping gehört. Digitale Unterstützungswerkzeuge sind bisher selten, obwohl sowohl Forschung als auch Praxis die virtuelle Realität aufgrund ihres immersiven Charakters zunehmend als ein Kreativitätsmedium betrachten. Im vorliegenden Beitrag wird daher eine Virtual-Reality-Anwendung zur Unterstützung des Prototypings in Design-Thinking-Prozessen als ein Proof of Concept vorgestellt und im Rahmen einer Case-Study evaluiert. Im Ergebnis resultiert eine Virtual-Reality-Umgebung, die einen positiven Effekt auf das Design-Thinking-Prototyping hinsichtlich der Kreativitätsförderung, der Effizienz und der Intuition hat. Hervorgehend aus den Evaluationsergebnissen entstehen Ansätze für eine folgende Iteration sowie Handlungsempfehlungen für die Gestaltung und den Einsatz unternehmensbezogener VR-Anwendungen. Perspektivisch gesehen eröffnen VR-Anwendungen neue Potenziale zur Gestaltung von digitalisierten Arbeitswelten. In order to remain competitive in increasingly complex and competitive markets, the innovative strength of companies must be ensured. In this context, the human itself and his creativity play a central role. Design Thinking forms a framework for transforming the creativity of individuals into innovations within a dynamic, user-centered process. Playful approaches to promoting creativity, such as Lego prototyping, are used. Although both research and practice increasingly see virtual reality as a medium of creativity due to its immersive character, digital support tools are so far rare. Therefore, this paper presents a virtual reality application as a first proof of concept to support prototyping in design thinking processes. The results of a case study show that the virtual reality environment has a positive effect on design thinking prototyping in terms of creativity, efficiency and intuition. Based on the evaluation results, suggestions for a following iteration as well as recommendations for the design and use of enterprise VR applications are derived. In the long term, virtual reality applications open new potentials for the design of digitised working environments.
- ZeitschriftenartikelRezension „Schutz vor Social Engineering“(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Knoll, Matthias
- ZeitschriftenartikelFaktor Mensch Teil 1 – vor-Corona-Phase(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Reinheimer, Stefan; Weber, Kristin
- ZeitschriftenartikelSozio-ethische Betrachtungen in Technikentwicklungsprojekten – Zeitverschwendung oder Erfolgsfaktor für Nutzerakzeptanz?(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 57, No. 3, 2020) Schmitt-Rüth, Stephanie; Simon, MartinaAkzeptieren Menschen neue technologiebasierte Produkte oder Dienstleistungen nicht, so können diese aus technischer Perspektive noch so perfekt und nützlich sein – sie würden nicht in Anwendung und Nutzung kommen. Um mögliche Akzeptanzrisiken und Konfliktpotenziale in einem frühen Entwicklungsstadium zu identifizieren, ist es von entscheidender Bedeutung, sich einer sozio-ethischen Bewertung der Technik oder IT zu stellen. Auf diese Weise können Bedürfnisse, Interessen und Meinungen, insbesondere der von der Technik betroffenen Interessensgruppen, frühzeitig in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Im Rahmen dieses Beitrags wird ein generisches akzeptanzbasiertes Vorgehensmodell (HEART – Human-centered Evaluation of Acceptance and Risk Criteria for Technology) abgeleitet, um Fragestellungen der Mensch-Technik-Interaktion ergänzend zu Scrum oder Design Thinking-Methoden systematisch und effektiv erheben und bewerten zu können. Für die praktische Umsetzung von HEART wurde ein zweistufiges Verfahren gewählt, bestehend aus sogenannten Akzeptanz-Risiko-Workshops mit nachgelagertem Bewertungsfragebogen. Der Einbezug aller relevanten Stakeholder in Technikentwicklungsprojekte steht dabei im Mittelpunkt. Zwei Fallstudien in zwei Technikentwicklungsprojekten mit insgesamt 41 teilnehmenden Personen dokumentieren eine erste Anwendung von HEART in der Praxis und zeigen, dass sich das Konzept als geeignet erweist, um gemeinsam mit unterschiedlichen Zielgruppen deren Sichtweisen auf Technologie und ihre sozio-ethischen Risikofaktoren zu erheben und so integrative Forschung in Technikentwicklungsprojekten umzusetzen. If people do not accept new technology-based products or services, from a technical perspective these can be as perfect and useful as they may be—they would not be applied and used. In order to identify possible acceptance risks and conflict potentials at an early stage of development, it is crucial to conduct a socio-ethical evaluation of the technology or IT. In this way, needs, interests and opinions, in particular of the stakeholders affected by the technology, can be included in the development process at an early stage. In the context of this contribution, a generic acceptance-based approach (HEART—Human-centered Evaluation of Acceptance and Risk Criteria for Technology) to be used in addition to Scrum and Design Thinking methods will be derived in order to systematically and effectively collect and evaluate questions of human-technology interaction. For the practical implementation of HEART, a two-stage procedure was chosen, consisting of so-called acceptance-risk workshops with a subsequent evaluation questionnaire. The focus here is on the inclusion of all relevant stakeholders in technology development projects. Two case studies in two technology development projects with 41 participants document a first practical application of HEART and demonstrate that HEART is suitable to collect and discuss views on technology and its socio-ethical risk factors together with various stakeholder groups and thus helps to implement integrative research in technology development projects.