DIVSI
Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit dem Ziel, einen offenen und transparenten Dialog über mehr Vertrauen und Sicherheit im Internet zu gestalten und ihn mit neuen Aspekten zu beleben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Untersuchung von potentiellen Risiken im Umgang mit dem Internet und der Aufklärungsarbeit für stärkere Medienkompetenz.
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- TextdokumentBeteiligung im Internet – Wer beteiligt sich wie? Formen, Vorteile und Hürden der Beteiligung im Internet aus Sicht der DIVSI Internet-Milieus(DIVSI Studien, 2015) Hoffmann, Christian P.; Lutz, Christoph; Poëll, RobinIm April 2014 hat DIVSI in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen einen Bericht zu „Bereichen und Formen der Beteiligung im Internet“ vorgelegt. Prof. Dr. Miriam Meckel hatte dabei festgehalten, dass der Begriff „Beteiligung“ zu einem „Schlagwort avanciert“ sei und seine „exakten Koordinaten verloren“ habe. Es sei Zeit, „ein paar Mythen der Beteiligung zu entlarven“.
- TextdokumentBeteiligungslandkarte Deutschland – Teil 1: Online-Beteiligung in Gesundheitsfragen(2017)Das DIVSI-Forschungsprogramm „Beteiligung im Internet“ untersucht die Chancen und Herausforderungen, die Voraussetzungen und Folgen der partizipativen Internetnutzung in Deutschland. Dem Programm liegt ein breites Verständnis der „Beteiligung im Internet“ zugrunde – sie umfasst unterschiedliche Formen der bewussten und gezielten Nutzung digitaler Plattformen für die Verfolgung individueller und gemeinschaftlicher Interessen. In einem ersten Schritt des Forschungsprogramms wurde die nationale und internationale Literatur zur „Beteiligung im Internet“ analysiert, um herauszufinden, in welchen Bereichen oder Kontexten partizipative Internetnutzung untersucht wird. Es zeigte sich, dass die Forschung vor allem politische Beteiligung im Netz untersucht, Beteiligung aber auch in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wirtschaft oder Kultur vorkommt („DIVSI-Studie zu Bereichen und Formen der Beteiligung im Internet“). In einem zweiten Schritt wurden, basierend auf den DIVSI Internet-Milieus, Internetnutzer und auch -nichtnutzer in Deutschland qualitativ befragt, was sie unter „Beteiligung im Internet“ verstehen. Dabei wurde deutlich, dass das Verständnis der Menschen von Beteiligung im Internet im Alltag sehr breit ist. Neben verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen der Beteiligung umfasst sie auch sehr unterschiedliche Intensitäten (vom reinen „Online-Sein“ bis zur Organisation politischer Proteste). Beteiligung im Internet kann freiwillig erfolgen und unfreiwillig, sie kann positive und negative Folgen haben. Und: Beteiligung im Internet ist in unterschiedlichen Milieus verschieden stark ausgeprägt und auf unterschiedliche Zwecke ausgerichtet („DIVSI Studie Beteiligung im Internet – Wer beteiligt sich wie?“). In einem dritten Schritt des Forschungsprogramms wird Beteiligung im Internet in Deutschland quantitativ erhoben. Eine zentrale Frage dabei ist: Welche Bereiche sind prägend für die Beteiligung der Nutzer im Internet, welche spielen eine untergeordnete Rolle? Wie bedeutend sind diese Bereiche also im Vergleich zueinander? Wenn sich die Nutzer im Internet beteiligen, wo tun sie es am ehesten? Wo findet also am meisten Beteiligung statt, wo am wenigsten? Es erfolgt eine nähere Betrachtung der Voraussetzungen (Treiber und Hürden) und auch der Wirkungen einer partizipativen Nutzung des Internets auf das Wohlbefinden der Nutzer sowie auf Vertrauen, auf soziale und ökonomische Inklusion (Empowerment). Zunächst ist dabei die Frage zu beantworten, wie vielfältig und geläufig Beteiligung im Internet im Lebensalltag der Menschen ist. Zu diesem Zweck soll der Versuch unternommen werden, eine „Landkarte“ zu zeichnen: Welche partizipativen Aktivitäten prägen etwa die Bereiche Gesundheit, Bildung, Wirtschaft oder Kultur? Die „Landkarten“ sollen die Vielzahl und Verbreitung partizipativer Nutzungsformen in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen näher beleuchten.
- TextdokumentBig Data(2016)Es ist nicht einfach, sich Big Data und allem, was damit zusammenhängt, halbwegs wertfrei zu nähern. Dabei bezeichnet der Begriff in seinem Ursprung nur die Verarbeitung von großen, komplexen und sich schnell ändernden Datenmengen. Im Alltagsgebrauch ist er jedoch zu einem Buzzword verkommen und wird derzeit meist mit negativem Anklang verwendet. So erfolgen häufig Hinweise auf Gefahren von Big Data, wenn es um die zunehmende Überwachung der Menschen durch Vorratsdatenspeicherung, die Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Kunden durch Unternehmen, die steigende Intransparenz der Datenspeicherung in Clouds oder auch um unerwünschte datenbasierte Werbung geht, die bei der Nutzung von Internet und Handy anfallen. Big Data deckt also auch Bereiche ab, die bisher als privat galten. Der Wunsch der Wirtschaft und von Behörden, möglichst umfassenden Zugriff auf diese Daten zu erhalten und die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, gerät zunehmend in Konflikt mit Persönlichkeitsrechten des Individuums. Ist Big Data also komplett negativ? Auf jeden Fall produziert der Begriff für das deutsche Gemüt aktuell vor allem Ängste und verstellt dadurch den Blick auf die positiven Seiten. Er wirkt eher aggressiv. Was steckt eigentlich hinter dem Begriff „Big Data“? In seinem aktuellen Gebrauch meint er die Verarbeitung großer Datenmengen, um bisher verborgene Zusammenhänge sichtbar und nutzbar zu machen. Eine Verbindung also, die viele Nutzer mit Sorge betrachten. Doch haben wir überhaupt eine andere Chance? Laut Berechnungen von IT-Marktforschern verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen alle zwei Jahre. Bis 2020 soll es auf rund 40 Zettabytes (eine Zahl mit 21 Nullen) anwachsen. Es liegt auf der Hand, dass ein solch gigantischer Berg an Informationen unseres Internet-Zeitalters längst zu komplex ist, um mit klassischen Methoden der Datenverarbeitung oder gar händisch ausgewertet werden zu können. Big Data ist also unaufhaltsam. Denn die Digitalisierung hat längst alle Lebensbereiche erreicht. Sie ist dabei – und das bestreitet kaum noch jemand – unsere Lebensumstände insgesamt umzukrempeln. Deshalb macht es durchaus Sinn, wenn wir die Erkenntnisgewinne durch Datenanalysen nutzen und versuchen, daraus Positives abzuleiten. Das Motto dieses Umdenkens könnte etwa lauten: Mehr Daten, bessere Erkenntnisse. Nach meiner Einschätzung gehen Big Data und die damit verbundenen Chancen nicht in Einklang mit dem Paradigma der Datensparsamkeit, wie es sich aus dem geltenden Datenschutzrecht ergibt. Nutzer begrenzen im Alltag in der Regel auch nicht den Umfang ihrer persönlichen Daten. Also sind wir doch besser beraten, darüber nachzudenken, wie sich die Chancen von Big Data verstärkt fördern lassen. Zugleich sollte Missbrauch aber schärfer geahndet und auch geächtet werden, als es die Instrumente bislang zulassen. Ich meine, dass für Unternehmen Beschädigungen an ihrer Reputation weit stärker zählen als Ordnungsgelder. Wenn wir die Chancen verstärkt zulassen, wird die sorgfältige Auswertung von Daten uns beispielsweise für Mobilität oder Gesundheit neue Chancen eröffnen. Im Hinblick auf Smart Health hat das gerade eine weitere Info-Veranstaltung von DIVSI gezeigt, die im Rahmen des Projektes „Braucht Deutschland einen Digitalen Kodex?“ in Berlin eine Vielzahl von Experten im Meistersaal versammelt hatte. Gesundheitstracking wird demnach kaum zu stoppen sein. Big Data ist dabei der Schlüssel, der dem einzelnen Nutzer aus den gewonnenen Fakten heraus wertvolle Hinweise liefern kann. Natürlich darf man die Risiken nicht vergessen: Was geschieht mit den so umfangreich gesammelten Daten? Unsere Gesellschaft muss intensiv darüber nachdenken und Regeln dafür finden, wie sich Missbrauch verhindern lässt. Dabei sollten wir Chancen und Risiken nicht getrennt diskutieren. Die – zugegeben komplexe – Aufgabe liegt darin, beide Stränge miteinander zu verknüpfen. Gelingt dies, wird sich dadurch das Vertrauen der Menschen in das Internet festigen. DIVSI hat 2013 das Projekt „Braucht Deutschland einen Digitalen Kodex?“ mit dem Berliner Think Tank iRights.Lab in Angriff genommen. Die Grundfrage ist längst positiv beantwortet: Ein Digitaler Kodex kann die Lücke zwischen sozialen Normen der analogen Welt und den neuen Herausforderungen der digitalen Welt schließen. In Phase zwei des Projekts haben wir uns seit Herbst 2014 mit Big Data befasst, zugespitzt auf die Schwerpunkte Smart Health und Smart Mobility. Dieser Arbeitsabschnitt analysiert die Auswirkungen der neuen Technologien und zeigt Wege auf, mit den Herausforderungen umzugehen. Die Erkenntnisse aus vielen Expertenrunden fasst dieser Bericht zusammen. Er zeigt vor allem auch, dass im Kontext von Big Data eine umfassende gesellschaftliche Debatte zwingend notwendig ist. Ich bin überzeugt, dass die hier präsentierten Erkenntnisse gedankliche Anstöße in dieser Richtung leisten können.
- TextdokumentBrief oder E-Mail? DIVSI Studie über die Kommunikation im privat-geschäftlichen Bereich(2017)Nie zuvor haben die Menschen mehr kommuniziert als in unserem digitalen Zeitalter. Was vielleicht daran liegt, dass es so viele unterschiedliche Angebote dafür gibt. E-Mail, die Vielzahl der Sozialen Netzwerke mit ihren individuellen Möglichkeiten, natürlich immer noch das gute alte Telefon oder Fax, dazu der klassische Brief, selten sorgfältig von Hand geschrieben. Dabei hat der Bürger, abgesehen vom privaten Bereich, im Außen- Umgang – etwa mit Behörden, Dienstleistern oder Versicherungen – oft nicht mehr die Wahl, welchen Kommunikationsweg er nutzen will. Immer öfter schreibt ihm die jeweilige Institution faktisch vor, wie er mit ihr in Kontakt zu treten hat. Das, was ursprünglich ein Angebot war, ist insoweit längst zu einer obligatorischen Infrastruktur mutiert, die genutzt werden muss und ohne die keine Teilhabe möglich ist. Dieser privat-geschäftliche Bereich der Kommunikation zwischen dem Individuum auf der einen Seite sowie Unternehmen, Behörden oder beispielsweise ärztlichen Versorgern auf der anderen Seite bildet bislang eine Grauzone. Hier gibt es kaum wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse darüber, wie die Kommunikation abläuft oder ablaufen sollte. Dabei werden gerade in diesem Sektor sensible und höchst personenbezogene Daten übermittelt. Die vorliegende Studie will diese Lücke schließen. Sie geht der Frage nach, wie privat-geschäftliche Kommunikation im Alltag heute aussieht. Noch gibt es zwar unverändert konkrete Vorschriften, wonach bestimmte Dokumente als Brief zugestellt werden müssen. Wie lange das so bleibt, kann mit Garantie niemand vorhersagen. Doch was wollen die Menschen tatsächlich? Setzen sie auf bewährte analoge Kanäle, oder vertrauen sie inzwischen den digitalen Möglichkeiten? Wir wissen aus anderen DIVSI Studien, welche Sorge viele davor haben, dass persönliche Informationen in falsche Hände geraten. Dabei sehen sie sich durchaus selbst in der Verantwortung, für ihre Sicherheit zu sorgen. Gleichzeitig erwarten sie von Staat und Wirtschaft, mehr Sicherheit im Internet zu schaffen. Sorge muss allerdings bereiten, dass die Menschen gerade dies dem Staat nicht zutrauen, wie auch andere DIVSI Studien gezeigt haben. Was einen zu der Frage bringt: Wie ist es um das Vertrauen der Menschen in die Handlungsfähigkeit des Staates bestellt? Auch vor diesem Hintergrund umfasst diese Studie das Sicherheitsbewusstsein der Menschen in Deutschland bei privat-geschäftlicher Kommunikation. Wir versuchen, Ansätze für Maßnahmen zu entwickeln, die diesen Bereich sicherer und verlässlicher gestalten könnten. Die von DIVSI initiierte Suche nach einem digitalen Kodex scheint mir in diesem Zusammenhang wichtig. Es wird zunehmend bedeutsam, dass für die Nutzung all dessen, was das digitale Zeitalter uns bietet, präzise Grundregeln vorhanden sind, damit die Menschen den unterschiedlichen Optionen für ihre Kommunikation vertrauen. Dabei ist eine Offenheit für Neuerungen durchaus vorhanden. Convenience wird gern genommen. Ihr sollten Anbieter künftig höhere Sicherheit hinzufügen. Davon, so zeigen Studienergebnisse, sind wir noch ein gutes Stück entfernt. Die Menschen sind über den besten gangbaren Weg unsicher, wissen manchmal überhaupt nicht, welche Möglichkeiten es generell gibt. Und häufig können sie nur vermuten, wie sicher neue Online-Optionen im privat-geschäftlichen Bereich sind. Ich bin überzeugt, dass diese Studie in diesem Punkt für mehr Klarheit sorgt. Denn die Untersuchung beschreibt nicht nur den Status quo und die bereits erlebten digitalen Veränderungsprozesse. Sie steuert Ansatzpunkte dazu bei, welche Verbesserungen wie machbar sind und der Einzelne es schafft, möglichen Risiken souverän zu begegnen.
- TextdokumentDaten als Handelsware(2016) Jöns, JohannaDer „Digitale Wandel“, der mit vehementer Geschwindigkeit über unsere Gesellschaft gekommen ist, erstreckt sich mittlerweile auf sämtliche Lebensbereiche. Diese Entwicklung bringt zwangsläufig einen massiven Anstieg der Menge an digitalen Daten mit sich, von denen große Teile personenbezogen sind. Nutzer geben ihre Daten hin, um digitale Angebote verwenden zu können. Parallel dazu haben sich prosperierende Märkte entwickelt, bei denen diese Daten der neue Rohstoff sind. Mit den Daten werden gute Geschäfte gemacht. Es ist ein anerkannter Fakt, dass die aktuelle Datenwirtschaft unser derzeitiges Daten(schutz)recht vor immense Herausforderungen stellt. Fakt ist ebenfalls, dass vor allem ideelle Interessen der einzelnen Nutzer im Fokus der geltenden rechtlichen Regelungen stehen. Gleichzeitig sind viele Punkte offen. So stellt sich im Zusammenhang mit Big-Data-Analysen immer drängender die Frage, wem Daten „gehören“ und wer welche Rechte an Daten geltend machen kann. Deshalb braucht es zur Förderung der Wirtschaft und zur Fortentwicklung von Nutzerrechten in der digitalen Zeit im Sinne einer erstrebenswerten Rechtsklarheit eindeutige Regelungen über Nutzungs- und Verwertungsrechte an (personenbezogenen) Daten. Derzeit scheint der Datenhandel ein Bereich zu sein, der durch ein erhebliches Machtungleichgewicht zwischen den Beteiligten sowie Intransparenz gekennzeichnet ist. Die vorliegende Arbeit kommt nach ihrer ebenso sorgfältigen wie umfangreichen wissenschaftlichen Recherche zu dem Schluss, dass das derzeitige Datenschutzrecht den aktuellen Entwicklungen der Datenwirtschaft nicht mehr gerecht werde. Sie hält die datenschutzrechtliche Einwilligung für ein ungeeignetes Instrument zur Realisierung des Datenhandels. Nutzer sollten über eine Kommerzialisierung der auf sie bezogenen Daten entscheiden können. Gleichzeitig sollten sie an der wirtschaftlichen Verwertung „ihrer“ Daten partizipieren können. Die Schrift bietet einen umfassenden Überblick über rechtliche und tatsächliche Konzepte zur Stärkung der Nutzer-Selbstbestimmung im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Verwertung von Daten im Zeitalter der Digitalisierung. Vor- und Nachteile eines Dateneigentums sowie eine mögliche Einordnung von Daten als Immaterialgut werden präzise aufgezeigt. Damit leistet die Arbeit einen wesentlichen Beitrag, der jeder Untersuchung zu strittigen Themen innewohnen sollte: Sie liefert neue Fakten und Anregungen für einen breiten öffentlichen Disput zum fraglichen Themenkomplex. Sie ergänzt eine mittlerweile lange Reihe von Publikationen des DIVSI, die den gesamten Diskurs unserer Gesellschaft über den stattfindenden digitalen Wandel profund befruchten.
- TextdokumentDigitalisierte urbane Mobilität: Datengelenkter Verkehr zwischen Erwartung und Realität(2016)Über die Zukunft der Mobilität wird derzeit viel gesagt und viel geredet. Mobilität 4.0, Digitalisierung des Verkehrs, Assistenzsysteme – dies sind nur einige der Schlagworte, die in der gegenwärtigen Diskussion über verkehrsspezifische Veränderungen durch die Digitalisierung fallen. Dabei werden der Verbraucher, die Umwelt, Infrastrukturen und Ressourcen besonders in den Blick genommen. „Smart City“-Diskurse gehen da deutlich weiter. Sie verknüpfen die Diskussion über die digitalen Aspekte des öffentlichen Nahverkehrs beispielsweise mit der Perspektive des Wohnungsmarkts oder der Regionalwirtschaft. Begriffe wie „Chancen durch Elektromobilität“ oder „autonomes Fahren“ sind dabei eher nur Aktualisierungen einer schon länger währenden Debatte. Denn tatsächlich dauert diese mittlerweile gut vier Jahrzehnte. Und so greift die vorliegende Studie auf einmalige Weise verschiedene Bereiche der Mobilitätsdiskussion auf und erarbeitet die besonderen Schwierigkeiten, denen diese unterliegt. Es gibt eben erhebliche Unterschiede zwischen den Verkehrssystemen in Europa und USA, und das wirkt sich weitläufig auf infrastrukturelle Anforderungen, ressourcenpolitische Erwägungen und verbraucherbezogene Erwartungen aus. Auch wird deutlich, dass unsere vernetzte Gesellschaft zwar über ein respektables technisches Fundament verfügt, wir aber trotzdem weit entfernt sind von einer „intelligenten Verkehrssteuerung“, und das, obwohl die Zielerwartungen über Jahrzehnte nahezu unverändert geblieben sind: Lösung von zeitraubenden Stauproblemen, Sicherung ökologischer Nachhaltigkeit und Reduzierung der Zahl von Verkehrsopfer. Wo der Diskurs vertieft werden sollte, fehlt auch nicht eine kritische Stellungnahme oder ein lösungsorientierter Hinweis. So greift die vorliegende Arbeit zur Vertiefung ganz alltagspraktische Problemstellungen auf. Oder sie erweitert, wo erforderlich, die ohnehin schon komplexe Materie um relevante Aspekte wie Anforderungen des Datenschutzes und Schutz der Privatsphäre. Unterlegt mit einer Menge illustrativer und praktischer Beispiele sowie fundiert durch eine Vielzahl relevanter Untersuchungen und Quellen liefert der Autor Dr. Dieter Klumpp nicht nur einen umfassenden Überblick zu einer lange währenden, sondern auch spannenden Diskussion um Mobilität und damit um Werte wie Freiheit und Wohlstand. Gleichwohl öffnet die Studie auch den Blick auf die Bandbreite eines Themas, das in Teilen bereits diskutiert aber in seiner Gesamtheit noch zu erfassen, zu bewerten und zu erörtern sein wird.
- TextdokumentDie Digitalisierung schreitet voran – Menschen voller Hoffnung und Optimismus(2017)Nie zuvor gab es ein klareres Votum der in Deutschland lebenden Menschen für Fragen rund um Digitalisierung und Internet. 75 % der Befragten sehen durch die Digitalisierung Vorteile für unser Land, 63 % auch direkte persönliche positive Auswirkungen. 84 % wollen, dass sich die neue Bundesregierung um den Ausbau des schnellen Internets kümmert. Und ebenfalls 84 % der Befragten ist es sehr oder eher wichtig, dass Deutschland auf dem Gebiet der Digitalisierung eine Spitzenposition einnimmt. Das sind die Eckpunkte einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), realisiert mit dem Meinungsforschungsinstitut dimap. Dabei wurden nach einer Zufallsauswahl 1011 Bürger in Deutschland befragt. DIVSI-Direktor Matthias Kammer wertet das eindeutige Ergebnis als sehr erfreulich: „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Bevölkerung den technischen Fortschritt ganz klar positiv einschätzt. Die Menschen begegnen der Digitalisierung mit Optimismus und voller Hoffnungen, nicht mit Ängsten oder Sorgen.“ Die Zahl der Skeptiker und Gleichgültigen im Hinblick auf Digitalisierung und Internet ist dagegen ausgesprochen gering. So glauben lediglich 15 %, dass Deutschland durch die Digitalisierung eher Nachteile haben wird. Genau so gering ist der Anteil derjenigen, denen es gleichgültig ist, ob sich die neue Bundesregierung um den Ausbau des schnellen Internets kümmert. Und noch niedriger (12 %) ist die Anzahl jener, denen es unwichtig oder sehr unwichtig ist, ob Deutschland bei der Digitalisierung eine Spitzenposition einnimmt. Die Umfrage zeigt auch, dass die insgesamt bereits überwiegend positive Einstellung zur Digitalisierung in der Gruppe der Menschen mit dem höchsten Schulabschluss (Abitur, Fachhochschulreife) noch über dem Durchschnitt liegt. Besonders auffällig sind hier zwei Werte: 82 % von ihnen sind überzeugt, dass Deutschland durch die Digitalisierung eher Vorteile hat, 72 % sehen die bei Ihnen persönlich. Matthias Kammer: „Die Ergebnisse sind in ihrer Eindeutigkeit über alle gesellschaftlichen, Bildungs- und Altersgruppen hinweg äußerst bemerkenswert. Das Internet ist überall in unserem Land angekommen.“ Die aktuelle Umfrage erfolgte nach einer repräsentativen Zufallsauswahl mit Telefoninterviews vom 26. bis 28. September 2017. Befragt wurden 1.011 in Deutschland lebende Personen über 18 Jahren. Die Studie untersuchte, ob die in Deutschland lebenden Menschen die Digitalisierung als Vor- oder Nachteil empfinden. Zudem wurde erhoben, wie wichtig den Befragten eine mögliche Spitzenposition Deutschlands in der Digitalisierung ist und ob sie die Bundesregierung in der Verantwortung sehen, schnelles Internet auszubauen.
- TextdokumentDigitalisierung – Deutsche fordern mehr Sicherheit: Was bedeutet das für Vertrauen und für Kommunikation?(2017)Zentrale Erkenntnisse Die Mehrheit der Internetnutzer in Deutschland bezeichnet ihre Internetkenntnisse als sehr gut oder eher gut. Knapp jeder Vierte gibt an, sich im Internet eher schlecht oder sehr schlecht auszukennen. Die Deutschen stehen der Digitalisierung positiv gegenüber. Sieben von zehn Befragten gehen davon aus, dass die Digitalisierung viele Vorteile für sie biete. Mehr als ein Drittel derjenigen, die das Internet nicht nutzen, sind gleichwohl der Meinung, dass die Digitalisierung auch auf sie Auswirkungen habe. Das Thema Sicherheit im Internet steht im Spannungsverhältnis von Verantwortungs- und Vertrauensfragen: Der Aussage, der Staat sollte sich stärker um das Thema Sicherheit im Internet kümmern, stimmen 85 Prozent der Internetnutzer in Deutschland zu. Gleichzeitig trauen 84 Prozent dem Staat nicht zu, dass er dieser Aufgabe gerecht werden und die Bürger schützen kann. Von Unternehmen erwarten Internetnutzer in Deutschland ebenfalls die Übernahme von Verantwortung. „Unternehmen, die online sind, sollten für die Sicherheit ihrer Kunden im Internet die Verantwortung tragen“ – dem stimmen 84 Prozent der Internetnutzer zu. Demgegenüber haben gut zwei Drittel der Internetnutzer nur geringes bis gar kein Vertrauen darauf, dass diese sich ausreichend um die Sicherheit ihrer Kunden kümmern. Auch Eigenverantwortung wird großgeschrieben. 83 Prozent der Internetnutzer stimmen der Aussage voll oder eher zu, dass jeder selbst für seine Sicherheit im Internet verantwortlich sei. Gleichzeitig wird mehrheitlich bezweifelt, dass der Einzelne dieser Verantwortung auch gerecht werden kann (57 Prozent). Dies sagen selbst 53 Prozent der Internetnutzer, die ihre eigenen Internetkompetenzen als sehr gut oder gut einschätzen. Die Internetnutzer wünschen sich mehr staatliches Engagement für die Sicherheit im Internet. Acht von zehn Nutzern befürworten ein staatlich geprüftes Sicherheitssiegel, an dem man vertrauenswürdige Angebote und Dienstleistungen im Internet erkennen kann. Genauso viele Nutzer wünschen sich eine staatliche Stelle, bei der die Verantwortung für alle Aufgaben im Zusammenhang mit Sicherheit im Internet gebündelt ist. Neue Kommunikationsmöglichkeiten verändern den Alltag der Menschen. Postfächer auf Online-Portalen – nützlich und sicher? Sieben von zehn Internetnutzern haben ein Online-Postfach auf einem Kundenportal im Internet. Jeder Dritte hat bei drei und mehr Anbietern ein solches Online-Postfach. Eine Mehrheit hält diese Postfächer für praktisch, aber nur eine Minderheit hält sie auch für sicher. Zwei Drittel derjenigen, die selber Online-Postfächer nutzen, sind sich manchmal nicht sicher, ob sie dem Anbieter eines Postfachs vertrauen können oder nicht. 72 Prozent haben Sorge vor dem Zugriff von Dritten auf Online-Postfächer. Einerseits lassen 60 Prozent derjenigen, die wichtige Dokumente auf einem Online-Postfach bereitgestellt bekommen, diese Dokumente in dem Postfach. Andererseits schätzen 69 Prozent diese Methode der Dokumentensicherung als unsicher ein. Die beiden sichersten Methoden, elektronische Dokumente zu verwahren, sind nach Meinung der meisten Internetnutzer, die Dokumente auszudrucken und zu verwahren oder sie auf einer externen Festplatte zu speichern. Wichtige Dokumente in einer Cloud zu speichern, hält hingegen nur jeder Fünfte für sicher. Eine sehr große Mehrheit von über 90 Prozent möchte selbst wählen können, auf welchem Wege Dokumente zugestellt werden. Acht von zehn Nutzern sagen, sie fänden es besser, wenn ihnen wichtige Dokumente per Post zugeschickt würden und sie sie sich nicht von einem Online-Postfach herunterladen müssten.
- TextdokumentDIVSI Entscheider-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet(DIVSI Studien, 2013)DIVSI hat seine „Entscheider-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet“ vorgestellt. In 1.221 Interviews wurden dazu führende Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik, Öffentlichem Dienst, Zivilgesellschaft, Medien sowie Wissenschaft und Forschung befragt. Die bundesweit repräsentative Untersuchung entstand in Zusammenarbeit mit dem renommierten Heidelberger SINUS-Institut auf wissenschaftlicher Basis.
- TextdokumentDIVSI Internet-Milieus 2016: Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung(2016)Das Internet hat in den vergangenen Jahren praktisch alle Lebensbereiche rasant verändert oder zumindest beeinflusst. Eine Vielfalt an Angeboten und fortschreitende Mobilität haben es omnipräsent gemacht. Was bedeutet diese Entwicklung für die Menschen in Deutschland? Ticken wir jetzt alle gleichermaßen digital? Oder gibt es doch noch große Unterschiede im Nutzungsverhalten des Einzelnen? Wie werden technische Neuerungen in den Alltag integriert? Vor welchen gesellschaftlichen Anforderungen und Herausforderungen stehen wir angesichts der enormen Entwicklungsdynamik? Eine Vielzahl von Fragen stellt sich also auch noch nach der ersten DIVSI Milieu-Studie aus dem Jahr 2012, mit der die digitale Gesellschaft in Deutschland erstmals gründlich vermessen wurde. Die vorliegende umfangreiche Aktualisierung – erneut basierend auf Tiefeninterviews sowie bundesweit repräsentativen Umfragen – zeigt inwieweit sich das tatsächliche Nutzungsverhalten, aber auch bereits digitale Grundhaltungen verändert haben. Damit bietet die Untersuchung nicht nur einen aktuellen Stand, sondern stellt eine Fortentwicklung des Ursprungsmodells dar, mit der Veränderungen, die mit dem digitalen Wandel einhergehen, und Auswirkungen auf die Gesellschaft wissenschaftlich fundiert dargestellt werden können. Wir wollten wissen, was sich seit 2012 in der und für die digitalisierte Gesellschaft verändert hat: Wie oft, wie lange, womit und wofür Menschen „ins Internet gehen“, welche Chancen und Risiken sie dabei wahrnehmen, wen sie in der Verantwortung sehen, wenn es um Sicherheit im Internet-Alltag geht, wem sie diesbezüglich wie weit vertrauen und etwas zutrauen und inwiefern sie sich selbst souverän oder überfordert fühlen in der digitalen Welt. Eine wesentliche Erkenntnis zeigt dabei, dass sich der digitale Wandel nicht nur technisch vollzieht. Gleichzeitig ändern sich auch die Haltungen zum Internet kontinuierlich. 2016 zeigt die Bevölkerung in Deutschland einen ausgeprägten Internet-Optimismus: Eine große Mehrheit (72 Prozent) sieht mehr Chancen als Gefahren im Internet. Die Menschen fühlen sich heute dem Internet deutlich verbundener und möchten es nicht mehr missen. Das Internet ist gewissermaßen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gleichzeitig werden die digitalen Lebenswelten vielfältiger, insbesondere Einstellungen und Haltungen der Internet-Intensivnutzer differenzieren sich weiter aus. Nicht mehr jeder „Heavy User“ liebt das Internet bedingungslos. Und es zeigen sich (neue) Herausforderungen: 69 Prozent der Bevölkerung in Deutschland möchten am Internet-Geschehen teilhaben. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie dazu auch in der Lage sind. Immer noch jeder Sechste ist Offliner und nutzt das Internet nie. Diese Gruppe bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit und Unterstützung. Nicht wenige fühlen sich überfordert, und es macht ihnen Angst, dass immer mehr Bereiche ihres vertrauten Alltags dem digitalen Wandel unterworfen werden. Aber auch teilweise sehr aktive Internetnutzer fühlen sich überfordert und sind eingeschränkt in ihren Teilhabe-Möglichkeiten. Die Bereitstellung technischer Zugänge oder aktivere Internetnutzung allein scheinen nicht ausreichend, um die digitale – und damit auch immer mehr die soziale und gesellschaftliche Teilhabe – sicherzustellen. Menschen müssen sich souverän in der digitalen Welt bewegen und Risiken richtig einschätzen können. Elementar ist dabei auch die Frage, wie vertrauensbildende Rahmenbedingungen geschaffen werden können. Die vorliegende Studie liefert vier Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Typologie zum Komplex „Vertrauen und Sicherheit im Internet“ ein aktualisiertes Modell der DIVSI Internet-Milieus. Sie zeigt damit Veränderungen und Entwicklungsdynamiken in der digitalen Gesellschaft. Dies kann wertvolle Erkenntnisse liefern für Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um zielgruppenspezifisch auf Befindlichkeiten und Entwicklungen reagieren zu können. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und freue mich auf Reaktionen.
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