HMD 59(5) - Oktober 2022 - Design digitaler Plattformen, Geschäftsmodelle und Service-Ökosysteme
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- ZeitschriftenartikelHackathons als Gestaltungswerkzeug für plattform-basierte digitale Ökosysteme(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Kollwitz, Christoph; Dinter, BarbaraWertschöpfung wird heute nicht mehr als Aneinanderreihung von Unternehmensaktivitäten, sondern als Co-Creation verschiedener Akteure im Ökosystem verstanden, die häufig über digitale Plattformen miteinander interagieren. Unternehmen zielen bei der Gestaltung plattform-basierter digitaler Ökosysteme darauf ab, Interaktion zwischen den Akteuren im Ökosystem zu befördern sowie Wertschöpfungsmechanismen zu kreieren, durch die sie als Plattformbetreiber profitieren. In dieser Mehrfachfallstudie gehen wir der Frage nach, wie Unternehmen kollaborative Entwicklungsevents, sogenannte Hackathons, einsetzen können, um plattform-basierte digitale Ökosysteme zu gestalten. Wir arbeiten heraus, dass Unternehmen mit Plattform-Hackathons unterschiedliche Ziele verfolgen können, wobei sich insbesondere die Rolle von Abgrenzungsressourcen in Abhängigkeit von der Plattformausrichtung unterscheidet. So sind Abgrenzungsressourcen in markt-orientierten Plattform-Hackathons die zu gestaltenden Objekte, während sie in technologie-orientierten Plattform-Hackathons als Inputfaktoren fungieren, die die Interaktion der beteiligten Akteure leiten sollen. Unsere Ergebnisse zeigen auf, wie Hackathons für die Gestaltung von plattform-basierten digitalen Ökosystemen eingesetzt werden können, und leisten einen Beitrag, um ein besseres Verständnis der Potenziale und Grenzen von Hackathons zu erlangen. Value creation is nowadays no longer understood as a sequence of corporate activities, but rather as the co-creation of various players in an ecosystem, who often interact with each other via digital platforms. When designing platform-based digital ecosystems, companies aim to foster interaction between ecosystem actors and establish value creation mechanisms through which they profit as platform owners. In this multiple case study, we explore how companies can use collaborative development events, so-called hackathons, to shape platform-based digital ecosystems. We elaborate that companies can use platform hackathons to pursue different goals. In particular, the role of boundary resources differs depending on the platform orientation. Thus, in market-oriented hackathons, boundary resources are the objects to be designed, while in technology-oriented hackathons they act as input factors that should guide the interaction of the actors involved. Our results show how hackathons can be used to design platform-based digital ecosystems and contribute to a better understanding of the potentials and limitations of hackathons.
- ZeitschriftenartikelHerausforderungen in der Gestaltung der interorganisationalen Zusammenarbeit in IIoT-Ökosystemen – Eine Fallstudie im Maschinen- und Anlagenbau(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Walleser, Nico; Schmiedle, Laura; Petrik, Dimitri; Rost, MartinIIoT-Ökosysteme ermöglichen unter anderem Unternehmen aus der produzierenden Industrie ihren Kunden ein Wertangebot zu schaffen, das ohne die Zusammenarbeit mit Partnern und Wettbewerbern nicht realisierbar wäre. Besonders im Business-to-Business (B2B) Markt ist die Zusammenarbeit im Rahmen von IIoT-Ökosystemen bislang noch unzureichend erforscht. Wir untersuchen deshalb in einer empirischen Einzelfallstudie die Zusammenarbeit in einem IIoT-Ökosystem im B2B-Kontext. Im Fokus steht dabei ein europäisches Maschinenbauunternehmen, welches in der Rolle des Orchestrators im Ökosystem agiert. Die Ergebnisse der Interviewstudie zeigen, dass besonders die Herausforderungen fehlendes Vertrauen, Ausbalancieren von Interessen, Informationsflüsse, unklare Zuständigkeiten, Integration von externen Partnern und das Geschäftsmodell die Zusammenarbeit in Ökosystemen erschweren. Mit Hilfe eines Expertenworkshops konnten Gestaltungsempfehlungen zur Adressierung dieser Herausforderungen erarbeitet werden. Der Beitrag legt dar, welche Herausforderungen in der Zusammenarbeit innerhalb von IIoT-Ökosystemen auftreten und wie diese durch geeignete Gestaltungsempfehlungen bewältigt werden können IIoT ecosystems enable companies from the manufacturing industry, among others, to provide their customers with a value proposition that would not be possible without collaboration with partners and competitors. Especially in the business-to-business (B2B) market, collaboration in the context of IIoT ecosystems has been insufficiently researched so far. We therefore investigate collaboration in an IIoT ecosystem in a B2B context using an empirical case study (documents, interviews, expert workshop). The study focuses on a European mechanical engineering company that acts in the role of an orchestrator in the ecosystem. The results of the interview study show that the challenges of lack of trust, balancing of interests, information flows, unclear responsibilities, integration of external partners and the business model in particular make cooperation within ecosystems difficult. With the help of an expert workshop design recommendations for addressing these challenges could be developed. The paper outlines the challenges that arise in collaboration within IIoT ecosystems and how these can be overcome through appropriate design recommendations
- ZeitschriftenartikelWahrung der Privatsphäre in einer Blockchain-basierten Plattform: Anwendung für MRO-Dokumentationen der Luftfahrtindustrie(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Zedel, Jan; Kliewer, NataliaMRO-Dokumentationen (MRO, deutsch: Wartung, Reparatur und Instandsetzung) der Luftfahrtindustrie sind notwendig, um die Flugtauglichkeit von Flugzeugersatzteilen zu zertifizieren und den Handel mit Teilen auf dem Sekundärmarkt zu ermöglichen. Da Dokumente wettbewerbsrelevante Daten enthalten können, werden diese vertraulich behandelt. Dennoch besteht die Verpflichtung, die Validität von Dokumentationshistorien gegenüber Behörden und Handelspartnern nachzuweisen. Die Dokumentationspraxis ist durch analoge Erfassung sowie unterschiedliche Prozesse und Systeme geprägt. Dieser Umstand erhöht die Fehleranfälligkeit und Manipulierbarkeit von Dokumenten. Eine standardisierte Datenerfassung sowie der Einsatz eines einheitlichen Systems könnten zur Optimierung der Prozesse beitragen. Öffentliche Blockchains und der Einsatz von Smart-Contract-Systemen gewährleisten die Datenintegrität, ohne dass sich die Netzwerkteilnehmer gegenseitig vertrauen müssen. Durch automatische Überprüfung von Verträgen oder Dateneingaben können Fehler leicht identifiziert werden. Anreizsysteme erschweren zudem die Manipulation gespeicherter Daten und erhöhen deren Persistenz im System. Die Transparenz öffentlicher Netzwerke behindert die Adaption der Blockchain-Technologie zur Verbesserung der MRO-Dokumentationsprozesse. Ein Zielkonflikt entsteht aus der Unvereinbarkeit von Privatsphäre-Anforderungen einerseits und den Spezifikationen öffentlicher Blockchain-Netzwerke andererseits. Private oder konsortiale Blockchain-Anwendungen stellen einen Kompromiss dar, lösen das Problem aber nicht. Dieser Artikel folgt einem Design Science Research (DSR) Ansatz und stellt die Infrastruktur einer Blockchain-basierten Plattform für die MRO-Branche vor, die eine Lösung des beschriebenen Zielkonfliktes für den Anwendungsfall adressiert und damit die Grundlage für eine standardisierte Dokumentationspraxis bildet. Berücksichtigte Anforderungen und Designprinzipien sowie die abgeleiteten technischen Spezifikationen erläutern allgemein, wie Daten in Blockchain-basierten Plattformen vertraulich geteilt und validiert werden können. Aviation industry MRO (MRO: maintenance, repair and overhaul) documentation is necessary to certify aircraft spare parts’ airworthiness and allow parts to be traded on the secondary market. Since the documents may contain competitively sensitive data, they are treated confidentially. Nevertheless, there is an obligation to demonstrate the validity of documentation histories to authorities and trading partners. Documentation practice is characterized by analog recording and varying processes and systems. This circumstance increases the susceptibility to errors and manipulation of documents. Standardized data capture and a unified system could help optimize processes. Public blockchains and smart contract systems ensure data integrity without needing network participants to trust each other. Errors can be easily identified through automatic verification of contracts or data entries. Incentive systems also make it challenging to manipulate stored data and increase its persistence in the system. The transparency of public networks hinders the adaptation of blockchain technology to improve MRO documentation processes. A trade-off arises from the incompatibility of privacy requirements on the one hand and the specifications of public blockchain networks on the other. Private or consortium blockchain applications represent a compromise but do not solve the problem. This article follows a DSR approach and presents the infrastructure of a blockchain-based platform for the MRO industry that addresses a solution to the described trade-off for the use case and thus forms the basis for a standardized documentation practice. Considered requirements and design principles, as well as the derived technical specifications, explain in general terms how data can be confidentially shared and validated in blockchain-based platforms.
- ZeitschriftenartikelDesign digitaler Plattformen, Geschäftsmodelle und Service-Ökosysteme(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Lattemann, Christoph; Robra-Bissantz, Susanne
- ZeitschriftenartikelQualitätssicherung in Digitalen Plattform-Ökosystemen: Implementierung von Kontrollsystemen am Beispiel von Apple iOS(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Lindenmayr, Michaela; Foerderer, JensUm sich in einem kompetitiven Wettbewerbsumfeld weiterzuentwickeln und Netzwerkeffekte zu realisieren, setzen Plattformen externe App-Entwickler zur Erweiterung von Mobile-Apps-Plattformen ein. Damit können Plattformbetreiber den Wert für Konsumenten steigern. Gleichzeitig verlieren sie aber die vollständige Kontrolle über die Plattform und Qualitätsmängel in Form von fehlerhaften oder geringwertigen Apps treten auf. Dies macht Mechanismen zur Qualitätssteuerung erforderlich. Dabei implementieren Plattformbetreiber Kontrollsysteme, die Rahmenbedingungen für die Interaktion in Plattform-Ökosystemen festlegen. Kontrollen und Sanktionen setzen die Einhaltung der Regeln durch. Dieser Beitrag beschreibt den Prozess der Qualitätssicherung auf Mobile-Apps-Plattformen. Dabei werden am Beispiel von Apple iOS werden die vorgestellten Maßnahmen evaluiert. Diese Erkenntnisse können von anderen Plattformbetreibern genutzt werden, um eine hohe Qualität ihrer Plattform sicherzustellen. To evolve in a highly competitive environment and to realize network effects, mobile apps platforms increasingly integrate third-party app developers. This allows platform providers to increase the value generated for consumers. At the same time, platform providers lose the full control of the platform and quality deficiencies in the form of inferior or defective apps appear. This makes mechanisms for quality control necessary. Platform providers implement control systems that determine the scope of interaction within the platform ecosystem. They enforce the rules by the use of controls and penalties. This paper describes the process of implementing quality control on mobile apps platforms. Using the example of Apple iOS, the measures are evaluated. The findings can be used by other platform providers to ensure a high quality of their digital platforms.
- ZeitschriftenartikelInstitutionalisierung digitaler Ökosysteme in der Rechtsform einer Genossenschaft: Case Study im produzierenden Kontext(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Weber, Patrick; Werling, Maximilian; Tank, Ann; Baars, HenningDas Internet of Things (IoT) und kooperative Datenräume bereiten den Weg für neue datengetriebene Services, die oftmals auch die Grundlage für neue digitale Geschäftsmodelle bilden. Damit einher gehen vielfältige Herausforderungen, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Diese kommen zunehmend in digitalen Ökosystemen zusammen – Verbünde von Organisationen, die in kooperativer wie kompetitiver Weise miteinander in Verbindung stehen und ihre Aktivitäten und Ressourcen an einem zentralen Wertversprechen ausrichten. In diesem Beitrag wird anhand einer Case Study im produzierenden Kontext untersucht, ob und wie mit der Rechtsform der Genossenschaft ein Governance-Rahmen für solche digitalen Ökosysteme geschaffen werden kann. Die mitwirkenden Praxispartner aus dem produzierenden Kontext teilen Zustandsdaten IoT-fähiger Objekte über Unternehmensgrenzen hinweg miteinander, um einen kooperativ genutzten Datenraum aufzubauen. Dieser bildet die Grundlage für die Ausgestaltung datengetriebener Services und Geschäftsmodelle. Der Beitrag beleuchtet, wie der verbreitete rechtliche Rahmen einer Genossenschaft genutzt werden kann, um kooperative Datenräume zu etablieren und deren Betrieb dauerhaft zu verstetigen. The Internet of Things (IoT) and cooperative data spaces are paving the way for new data-driven services that are increasingly forming the basis for new digital business models. This is accompanied by a wide range of challenges, especially for small and medium-sized enterprises (SME). Increasingly, SME are gathering in digital ecosystems—alliances of organizations that relate in both collaborative and competitive ways, aligning activities and sharing resources around the delivery of a core value proposition. This paper describes the findings of a case study conducted in the manufacturing context with the objective to explore the extent to which the legal form of the cooperative (German: Genossenschaft) is suitable to serve as a governance framework for such digital ecosystems. In the described case study, the companies involved share sensor data of IoT-enabled assets with each other across company borders to build a cooperatively used data space. This in turn forms the basis for designing new, data-driven services and business models. This article highlights how the common legal framework of the cooperative can be used to permanently establish viable cooperative data spaces and guarantee its sustainable operation.
- ZeitschriftenartikelDigitale Plattformen in der Praxis – Einsatz- und Entwicklungsmodelle(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Holler, Manuel; Dremel, Christian; Hehn, Jennifer; van Giffen, Benjamin; Galeno, GianlucaViele der wertvollsten Unternehmen der Welt betreiben ihr Geschäft auf Basis einer digitalen Plattform samt umgebendem Ökosystem. Während es in der Theorie zahlreiche Erklärungs-und Gestaltungsansätze für die erfolgreiche Umsetzung gibt, gelten diese wirtschaftlich attraktiven Geschäftsmodelle in der Praxis nach wie vor als herausfordernd. Auf der empirischen Grundlage von sieben Plattform-Innovationsprojekten und mit Methoden der Fallstudienforschung untersucht der vorliegende Artikel, welche Rolle digitale Plattformen in der Praxis spielen und wie diese Artefakte entwickelt werden können. Mit den Ergebnissen in Form von vier Einsatz- (Platform-as-a-Core, Platform-as-an-Evolution, Platform-as-an-Enabler, Platform-as-an-Add-On) und vier Entwicklungsmodellen (Methodic Problem Solvers, Methodic Strategists, Methodic Leaders, Ad-Hoc Developers) kann gefolgert werden: Digitale Plattformen können in der Praxis vielfältige Rollen einnehmen und deren Entwicklung kann mit unterschiedlicher Methodikintensität erfolgen. Für die Praxis profitieren Fach- und Führungskräfte von industrienahen Einblicken und abgeleiteten Handlungsempfehlungen. Für die Forschung wird der Wissensfundus im Bereich des Designs und der Entwicklung digitaler Plattformen erweitert. Many of the world’s most valuable companies operate their business on the basis of a digital platform and its surrounding ecosystem. While there are numerous explanation and design approaches for the successful implementation in theory, these commercially attractive business models are still considered challenging in practice. On the empirical basis of seven platform innovation projects and using case study research methods, this article examines which role digital platforms can play in practice and how these artifacts can be developed. With the results in the form of four deployment models (Platform-as-a-Core, Platform-as-an-Evolution, Platform-as-an-Enabler, Platform-as-an-Add-On) and four development models (Methodic Problem Solvers, Methodic Strategists, Methodic Leaders, Ad-Hoc Developers), it can be concluded: Digital platforms can take on multiple roles in practice and their development can take place with varying levels of methodology intensity. For practice, specialists and managers benefit from industry-related insights and derived recommendations for action. For research, the body of knowledge in the area of digital platform design and development is expanded.
- ZeitschriftenartikelKernkompetenz Empathie: digitale Service-Ökosysteme personennah gestalten(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Gebbing, Pia; Lattemann, Christoph; Michalke, Simon; Kroschewski, Theresa; Robra-Bissantz, SusanneFür Dienstleister ist Empathie zu einer wichtigen Kompetenz im Rahmen der gemeinsamen Wertschaffung in digitalen Service Ökosystemen geworden. Um den technologie-vermittelten Austausch einer Dienstleistung gestalten und navigieren zu können, ist es wichtig, die Bedürfnisse und Werte der einzelnen Akteure zu berücksichtigen. Nur durch ein gemeinsames Verständnis kann sichergestellt werden, dass alle Akteure die entstehenden Austauschbeziehungen als wertvoll erachten. Doch wie können diese im zunehmend komplexen und anonymen digitalen Raum erfasst werden? Empathie ist in diesem Sinne eine Kernkompetenz, denn Empathie fördert durch Perspektivübernahme das Verständnis für die Bedürfnisse und Werte anderer Akteure. Anhand einer Auswahl exemplarischer Methoden aus der personennahen Dienstleistungsforschung wird veranschaulicht, wie Empathie in digitalen Service-Ökosystemen gezielt gefördert werden kann. For service providers, empathy has become an important competence for co-creating values in digital service ecosystems. To be able to manage the technology-mediated exchange within a service, it is important to consider the needs and values of the different actors involved. A common understanding ensures that all actors are satisfied with the emerging exchange relationships. But how can different interests be captured in an increasingly complex and anonymous digital space? Empathy is a core competence, as it promotes an understanding of the needs and values of other actors through perspective-taking. A selection of exemplary methods from person-centered service research illustrate how empathy can be fostered in digital service ecosystems.
- ZeitschriftenartikelZiele und Gestaltung digitaler Plattformen für Produktionsnetzwerke(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Freichel, Chiara; Steegmans, Timo-Christian; Winkelmann, AxelDie interorganisatorische Zusammenarbeit in Produktionsnetzwerken kann Herausforderungen durch eine hohe Marktdynamik, immer anspruchsvollere Kundenbedürfnisse und steigenden Kostendruck entgegenwirken. Neben der klassischen vertikalen Verschiebung von Kapazitäten in Richtung geeigneter Zulieferer, lassen sich Fertigungskapazitäten auch durch eine horizontale Zusammenarbeit zwischen produzierenden Unternehmen handeln. Im Sinne der Sharing Economy bieten digitale Plattformen eine geeignete Infrastruktur zur Verknüpfung und Koordination der Marktakteure eines Produktionsnetzwerks. So können Fertigungsunternehmen flexibel Produktionsausfällen entgegenwirken und freie Maschinenkapazitäten auslasten. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg solcher digitalen Plattformen für Produktionsnetzwerke ist die Definition von Zielen, welche bisher in der Literatur nur unzureichend und nicht bezogen auf diese spezifische Plattformart untersucht wurden. In dieser Arbeit wird ein umfängliches konzeptionelles Zielmodell für diese spezifische Plattformart erstellt. Zu spezifischen Zielen digitaler Plattformen für Produktionsnetzwerke zählen neben wirtschaftlichen oder technischen Zielen beispielsweise auch produktionsbezogene Marktleistungsziele wie die Gewährleistung von Produktionsflexibilität. Aufbauend darauf wird gezeigt, wie das Design der beschriebenen Plattformen einen Einfluss auf die Erreichung bestimmter Ziele hat und wie spezielle Mechanismen zur Zielerreichung beitragen. Interorganizational collaboration in production networks can counteract challenges posed by high market dynamics, increasingly demanding customer requirements and rising cost pressure. In addition to the vertical shift of capacities towards suitable suppliers, manufacturing capacities can also be traded through horizontal cooperation between manufacturing companies. Following the concept of the sharing economy, digital platforms offer a suitable infrastructure for connecting and coordinating the market actors in a production network. This enables manufacturing companies to flexibly counteract production downtimes and to utilize unused machine capacity. An essential requirement for the success of such digital platforms for production networks is the specification of goals, which have so far been insufficiently investigated in literature and are not specific to this type of platform. In this paper, we develop a comprehensive conceptual goal model for this specific type of platform. Specific goals of digital platforms for production networks include, in addition to economic or technical goals, production-related market service goals such as ensuring production flexibility. Based on this, we demonstrate how the design of the described platforms has an impact on the achievement of certain goals and how special mechanisms contribute to the achievement of goals.
- ZeitschriftenartikelMarktorientierte Gestaltung von Geschäftsmodellen in der Musikbranche: Praxisorientierte Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 5, 2022) Baierl, Ronny; Reichel, AdrianDer vorliegende Beitrag dient der Gewinnung von Erkenntnissen über die Geschäftsmodelle von Blockchain-Anwendungen in der Musikbranche. Für diesen Zweck wird zunächst prägnant grundlegendes Fachwissen in Bezug auf die Blockchain-Technologie, die Musikbranche sowie Geschäftsmodelle im Allgemeinen erläutert. Aus den daraus gewonnen Erkenntnissen werden drei grundlegende Kategorien an Geschäftsmodellen abgeleitet – Metadatendienste, Musikdienste und Online-Marktplätze. Daraufhin erfolgt die Beschreibung der drei Geschäftsmodellkategorien anhand der Elemente des in der Praxis weit verbreiteten Business Model Canvas zur Beschreibung und Entwicklung von Geschäftsmodellen. Zuletzt werden die drei Kategorien mithilfe von aktuellen Praxisbeispielen und generellen Entwicklungen veranschaulicht. Damit eignet sich dieser Artikel für eine systematische Zusammenführung der beiden bisher weitestgehend getrennt betrachteten Forschungsgebiete, die zudem auch in der Hochschullehre – beispielsweise durch Integration der zur Verfügung stehenden Fallstudien – eingebaut werden kann. Durch die systematische Darstellung möglicher Gestaltungsoptionen wird zudem die eigenständige Ausgestaltung von Geschäftsmodellen in der Musikbranche stimuliert und damit ein marktorientiertes Design ermöglicht. The purpose of this article is to gain insights into the business models of blockchain applications in the music industry. For this purpose, basic knowledge relating to the blockchain technology, the music industry, and to business models in general will first be explained in a concise manner. Based on the knowledge gained from this, three categories of business models are derived—metadata services, music services, and online marketplaces. The three business model categories are described using the elements of the business model canvas widespread in practice for the description and development of business models. Finally, the three categories are illustrated with the help of current practical examples and general developments. Therefore, this article is suitable for a systematic merging of the two research areas, which were previously considered separately. Thus, it can also be incorporated into university teaching—for example by integrating the available case studies. The systematic presentation of possible design options also stimulates the independent design of business models in the music industry.