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HMD 60(3) - Juni 2023 - Ambidextrie im Innovationsmanagement

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Neueste Veröffentlichungen

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  • Zeitschriftenartikel
    Organisationale Ambidextrie als Erfolgsfaktor für KI-basierte Innovationen in der Produktion: Das Audi Production Lab
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Sagodi, André
    Künstliche Intelligenz bietet immenses Wertpotenzial für Unternehmen, wie beispielsweise für Produzenten in der Automobilindustrie. Um von den neuen Technologien zu profitieren, müssen diese Automobilproduzenten innovative Konzepte für ihren individuellen Unternehmenskontext entwickeln und erproben, ohne dabei den produktiven Betrieb zu beeinträchtigen. Die Fähigkeit eines Unternehmens gleichzeitig innovativ und effizient zu sein, wird als Ambidextrie bezeichnet. Insbesondere bei heutigen Innovationen basierend auf Künstlicher Intelligenz ergeben sich neuartige Fragestellungen, die exploriert und im Innovations- und Technologiemanagement berücksichtigt werden müssen. Im vorliegenden Beitrag wird das Audi Production Lab (P‑Lab) als Praxisbeispiel für erfolgreich praktizierte organisationale Ambidextrie vorgestellt. Das P‑Lab bildet als eigenständige Organisationseinheit das Bindeglied zwischen Technologieexploration und Technologieverwertung in der Audi Produktion. Basierend auf einem praktischen Erfahrungsbericht wird in diesem Beitrag herausgearbeitet, welche neuen Fragestellungen und Herausforderungen Künstliche Intelligenz in das Ideen- und Innovationsmanagement induziert und wie diese bewältigt werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf (1) der Identifikation von KI-geeigneten Fragestellungen, (2) der Entwicklung von KI-Proof-of-Concepts und (3) der Implementierung von KI-Lösungen in einen Produktivbetrieb. Mit den Ergebnissen richtet sich dieser Beitrag an Technologie- und Innovationsmanager_innen, IT-Strateg_innen und Organisationsentwickler_innen, die Künstliche Intelligenz für ihr Unternehmen erschließen möchten. Die Ergebnisse liefern Einblicke in die industrielle Praxis und unterstreichen die Relevanz organisationaler Ambidextrie als zentraler Erfolgsfaktor für Innovationen in der Produktion. Artificial Intelligence offers immense value potential for companies, such as manufacturers in the automotive industry. To benefit from the new technologies, these automotive manufacturers must develop and test innovative concepts for their individual business context without compromising productive operations. The ability of a company to be innovative and efficient at the same time is referred to as ambidexterity. Particularly in today’s innovations based on Artificial Intelligence, novel issues arise that need to be explored and considered in innovation and technology management. The paper at hand presents the Audi Production Lab (P‑Lab) as a practical example of successfully practiced organizational ambidexterity. The P‑Lab is an independent organizational unit that forms the link between technology exploration and technology exploitation in Audi production. Based on a practical experience report, this paper elaborates which novel questions and challenges Artificial Intelligence induces in idea and innovation management and how they can be mastered. The focus is on (1) the identification of AI-suitable questions, (2) the development of AI proof-of-concepts, and (3) the implementation of AI solutions in productive operation. With the results, this paper is addressed to technology and innovation managers, IT strategists, and organizational developers who want to leverage Artificial Intelligence for their companies. The results provide insights into industrial practice and underscore the relevance of organizational ambidexterity as a key success factor for innovations in production.
  • Zeitschriftenartikel
    Überwindung der internen Innovationskluft: Nudging-Prinzipien zur Förderung der individuellen Innovationsbereitschaft
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Panthen, Maximilian; Henike, Tassilo
    Dieser Beitrag zeigt auf, dass echte Innovations-Ambidextrie nur erreicht werden kann, wenn die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, Veränderungen in Organisationen zu initiieren, daran teilzunehmen und sie zu fördern. Wir beleuchten in diesem Beitrag wie psychologische Signale und Nudging-Prinzipien Führungskräften dabei helfen, die interne Innovationskluft zu überbrücken. Unter Innovationskluft wird im Folgenden das Abkoppeln operativer Tätigkeiten (‚exploitation‘) von zukunftsgerichteten Innovationstätigkeiten (‚exploration‘) verstanden. In unserem Kontext des Maschinenbauunternehmens KSB wird die Integration von psychologischen Signalen und Nudging-Prinzipien auf der „Mikroebene“ untersucht, d. h. die direkte Interaktion und das Innovationsverhalten der Mitarbeiter. Aus diesen Erkenntnissen werden Empfehlungen für das Innovationsmanagement in Theorie und Praxis abgeleitet. This paper shows that true innovation ambidexterity can only be achieved if employees are empowered to initiate, participate in and promote change in organizations. In this paper, we highlight how psychological cues and nudging principles help leaders to bridge the internal innovation gap. In the following, the innovation gap is understood as the disconnection between operational activities (‘exploitation’) and future-oriented innovation activities (‘exploration’). In our context of the mechanical engineering company KSB, the integration of psychological signals and nudging principles is examined at the ‘micro level’, i.e. the direct interaction and innovation behavior of employees. Recommendations for innovation management in theory and practice are derived from these findings.
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    Growth Hacking – Der Schlüssel zu beschleunigtem Wachstum für Startups?
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Khosrawi-Rad, Bijan; Schlimbach, Ricarda; Asghari, Reza
    Startups verfolgen in ihrer Anfangsphase das Ziel, schnell zu wachsen, um sich einen großen Kundenstamm aufzubauen und sich langfristig am Markt behaupten zu können. Während die Digitalisierung einen schnellen Markteinstieg ermöglicht, ist es in der New Economy für junge Unternehmen mit begrenzten Ressourcen jedoch schwierig, von potenziellen Kunden wahrgenommen zu werden sowie eine kritische Masse an Nutzern zu erreichen. Growth Hacking ist der Oberbegriff für verschiedene kreative, technische und zugleich kostengünstige Methoden zur Wachstumsbeschleunigung. Bislang bestehen jedoch noch wenig wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über die Potenziale des Growth Hackings sowie dessen tatsächliche Auswirkungen auf das Unternehmenswachstum. Deshalb untersucht dieser Beitrag auf Basis von neun Experteninterviews den Nutzen und die Auswirkungen des Growth Hackings für Startups in der Wachstumsphase. Zudem werden aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen für die praktische Anwendung des Growth Hackings abgeleitet. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung und gibt Impulse für weitere Forschung in diesem Bereich. Startups pursue the goal of growing quickly in order to build up a large customer base for ultimately prevailing on competitive markets in the long term. While digitization enables startups to enter the market rapidly, it is difficult for young companies with limited resources to attract potential customers and to reach a critical mass of users in times of the new economy. Growth Hacking is the generic term for various creative, technical and at the same time cost-effective methods to strategically accelerate growth. So far, however, there is little scientifically validated knowledge about the potentials of growth hacking as well as its actual impact on business growth. Therefore, this paper examines the use, benefits, and effects of growth hacking for startups in the growth phase on the basis of nine expert interviews. In addition, we derive concrete recommendations for the practical application of Growth Hacking from the insights gained. The article concludes with a summary and inspires future research in this field.
  • Zeitschriftenartikel
    Innovieren like a Bosch: Ambidextrie in der Praxis
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Mühlroth, Christian; Budischin, Eva
    Die Bedeutung der organisationalen Ambidextrie als Fähigkeit, das Kerngeschäft weiterzuentwickeln und gleichzeitig neue, disruptive Geschäftsmodelle aufzubauen, nimmt stetig zu. Volatilere Marktbedingungen, schnellere Technologiesprünge und kürzere Produktlebenszyklen stellen Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Der Aufbau ambidexter Strukturen stellt dabei ein zentrales Element für eine systematische und nachhaltige Innovationsfähigkeit dar. Dieser Beitrag gibt Einblicke in die organisationale Ambidextrie des Weltkonzerns Bosch, der sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Auf- und Ausbau ambidextrer Strukturen beschäftigt. Dabei werden verschiedene Aspekte vom unternehmensspezifischen Verständnis des Begriffs Ambidextrie über die organisatorische Verankerung bis hin zu Praxisbeispielen beleuchtet. Abschließend werden Handlungsempfehlungen gegeben, die auf den gesammelten Erfahrungen des Unternehmens basieren. Organizational ambidexterity — the ability to drive the evolution of the core business while building new, disruptive business models — is becoming increasingly important. Highly volatile market conditions, faster technology leaps, and shorter product life cycles pose ever-increasing challenges to organizations. The development of ambidextrous structures is a key element in building systematic and sustainable innovation capabilities. This article provides insights into the organizational ambidexterity of Bosch, a global corporation that has been working intensively on its development and expansion for several years. It sheds light on various aspects, ranging from the company-specific understanding of the term ambidexterity to its organizational embedding and practical examples. Finally, we provide recommendations for action based on the company’s practical experience.
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    Ambidextrie im Innovationsmanagment
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Robra-Bissantz, Susanne; Töpfer, Gudrun
  • Zeitschriftenartikel
    Steigerung der Innovationskraft einer Schweizer Stiftung – IdéeSport’s Transformation zu einer agilen Organisation
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Kurz, Katja; Leikert-Boehm, Ninja; Russ, Christian; Sieber, Marcel Roland
    Die agile Transformation kann ein Weg für Unternehmen sein, ihre Innovationskraft zu stärken und dabei ein Gleichgewicht zwischen radikal erneuernden und laufend optimierenden Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden. So sah auch die Schweizer Non-Profit-Organisation IdéeSport ihre Chance, sich auf agile und selbstorganisierte Weise zu transformieren, um für ihre Zielgruppen attraktiver zu werden. Basierend auf dem HR Pioneers Trafo Model und dem Kreismodell kollegialer Führung wendete IdéeSport eine praxisnahe Transformationsarchitektur mit Handlungsclustern in drei aufeinanderfolgenden Phasen an. Dieser Prozess wurde durch einen Fallstudienansatz mittels Durchführung von Workshops und Interviews wissenschaftlich begleitet. Die Aktionsforschung des Unternehmens zeigte, wie wichtig eine schrittweise Planung und Umsetzung ist, die Kunden, Mitarbeiter und Führungskräfte von Anfang an einbezieht, und wie entscheidend es ist, eine organisch gewachsene Lernkultur zu etablieren. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, welche Handlungscluster für die erfolgreiche Transformation von IdéeSport in eine agile Organisation relevant waren, und formuliert praktische Handlungsempfehlungen für eine agile Transformation im öffentlichen Stiftungswesen in der Schweiz. Agile transformation can be a way for companies to strengthen their innovative power while finding a balance between explorative and exploitative solutions to current challenges. This is how the Swiss non-profit organization IdéeSport saw its opportunity to transform in an agile and self-organized way to become more attractive to its target groups. Based on the HR Pioneers Trafo Model and the circle model of collegial leadership, IdéeSport applied a practical transformation architecture with action clusters in three successive phases. This process was scientifically accompanied through a case study approach by conducting workshops and interviews. The company’s action research showed the importance of step-by-step planning and implementation that involves customers, employees, and managers from the beginning, and how crucial it is to establish an organically grown learning culture. This paper identifies which action clusters were relevant to IdéeSport’s successful transformation into an agile organization and formulates practical recommendations for an agile transformation in the public foundation sector in Switzerland.
  • Zeitschriftenartikel
    Veränderung von Organisationaler Ambidextrie in Corporate Venture Units: Wie eine Innovationseinheit zunehmend exploitative Tendenzen entwickelt
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Seilz, Veronika; Krause-Söhner, Elena; Schaller, Christian; Roth, Angela
    Die Fähigkeit zur Organisationalen Ambidextrie (OA), d. h. neben der Optimierung des bisherigen Businesses (Exploitation) gleichzeitig innovatorische Anstrengungen zu leisten (Exploration), ist entscheidend für den langfristigen Erfolg von Unternehmen. Häufig werden dafür separate Corporate Venture Units (CVUs) gegründet. Ihnen kommt eine besondere Rolle zu, da sie zur Ambidextrie ihrer Mutterunternehmen beitragen und gleichzeitig ihre eigenen OA-Konfigurationen, d. h. Kombinationen von Exploration und Exploitation entwickeln müssen. Die bisherige Forschung zeigt, dass sich diese Kombinationen im Zeitverlauf verändern und in ursprünglich explorativ ausgerichteten Innovationseinheiten zunehmend Exploitation festzustellen ist. Jedoch gibt es bisher nur wenige Einblicke, wie die damit zusammenhängenden Veränderungen aussehen, wodurch sie initiiert und wie sie beeinflusst werden können. Die vorliegende Studie befasst sich daher mit folgender Forschungsfrage: Wodurch können sich in einer CVU exploitative und explorative Tendenzen entwickeln? Anhand einer Fallstudie in einer CVU aus der papierverarbeitenden Industrie, kann anhand verschiedener Beispiele gezeigt werden, wie sich die Kombinationen von Exploration und Exploitation im Zeitverlauf auf verschiedenen Ebenen verändern und wie die Veränderungen durch die CVU und ihre Mitglieder beeinflusst werden. Abschließende Managementimplikationen weisen darauf hin, dass damit einhergehende Rollenveränderungen und die individuellen Einstellungen der Mitarbeitenden seitens des Managements begleitet werden müssen. The ability to engage in organizational ambidexterity (OA), i.e., to simultaneously make innovative efforts (exploration) in addition to optimizing the existing business (exploitation), is crucial for the long-term success of companies. Separate corporate venture units (CVUs) are often founded for this purpose. They have a special role to play as they have to contribute to the ambidexterity of their parent companies and at the same time develop their own OA-configurations, i.e. combinations of exploration and exploitation. Previous research shows that these combinations change over time and that exploitation is increasing in originally explorative innovation units. However, there has been little insight into how the associated changes look like, what initiates them, and how they can be influenced. This study therefore addresses the following research question: Through what can exploitative and explorative tendencies develop in a CVU? Using a case study in a CVU of the paper processing industry, various examples can be used to show how the combinations of exploration and exploitation change over time at different levels and how these changes are influenced by the CVU and its members. Concluding management implications indicate that accompanying role changes and the individual attitudes of employees need to be guided by management.
  • Zeitschriftenartikel
    Innovationstreiber oder strukturpolitischer Irrglaube?
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Hähnlein, Johannes; Küster, Anna
    Unternehmerisches Handeln in Form von Unternehmensgründungen, v. a. Start-ups, treiben Fortschritt und Innovation auf vielen Ebenen an. Sie sind einer der aktuell meist umworbenen Motoren für den wirtschaftlichen Wohlstand unserer Gesellschaft. Immer mehr wirtschaftspolitische Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, ebendies zu fördern. Jedoch werden regional starke Unterschiede hinsichtlich des Gründungsgeschehens beobachtet. So spielt die Förderung von Gründungen und der Aufbau sogenannter Gründungsökosysteme (Entrepreneurial Ecosystems) auch in der Regionalpolitik eine zunehmend größere Rolle. Es gilt, jeden Wirtschaftsstandort singulär zu betrachten, Besonderheiten zu identifizieren und die Bedürfnisse der regionalen Akteure zu ermitteln, um passende Maßnahmen zur Etablierung eines solchen Ökosystems abzuleiten. Im vorliegenden Artikel wird ein exemplarischer Standort durch die Anwendung eines Gründungsökosystemmodells auf spezifische Determinanten hin untersucht. Stärken, Schwächen und Potenziale des Wirtschaftsstandortes in Bezug auf seine Rahmenbedingungen für Gründungen werden in zwei Gruppeninterviews (Gründer:innen und unterstützende Institutionen) ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die zahlreichen Wechselwirkungen eines Gründungsökosystems in den aktuellen Strukturen nicht ausreichend und effizient gesteuert werden und relevante Beteiligte die Effektivität von Ökosystem-Elementen und Fördermaßnahmen differenziert wahrnehmen. Die Untersuchung liefert Erkenntnisse für zukünftige gründungs- und innovationspolitische Maßnahmen und Interventionen in der untersuchten Region und dient damit methodisch als Vorbild zur Untersuchung weiterer regionaler Gründungsökosysteme. Entrepreneurship in the form of business foundations, especially start-ups, drives progress and innovation on many levels. They are currently one of the critical drivers of economic prosperity in our society. More and more economic policy measures are aimed at promoting just this. However, strong regional differences are observed in start-up activity. Thus, the support of start-ups and the development of so-called entrepreneurial ecosystems are also playing an increasingly important role in economic and regional policy. It is necessary to look at each region singularly, to identify particularities, and to determine the needs of regional actors to derive suitable measures for establishing such an ecosystem. This article examines an exemplary region for specific determinants by applying a start-up ecosystem model. Strengths, weaknesses, and potentials of the business location about its framework conditions for start-ups are identified in two group interviews (founders and supporting institutions). The results show that the numerous interactions of a start-up ecosystem are not sufficiently targeted and efficiently managed in the current structures and that relevant actors perceive the effectiveness of ecosystem elements and support measures in a differentiated manner. The study was able to provide insights for future start-up and innovation policy measures and interventions in the region studied and are thus intended to serve methodologically as a role model for the analysis of other regional start-up ecosystems.
  • Zeitschriftenartikel
    Das Extended-Reality-Canvas – Wie können Unternehmen XR-Projekte erfolgreich implementieren?
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Pöhler, Ludger; Belda, Fabian; Teuteberg, Frank
    Extended-Reality-Technologien (XR-Technologien) haben in den vergangenen Jahren einen erheblichen technologischen Fortschritt erfahren. In der Arbeitswelt wird ihre Implementierung mit zahlreichen Vorteilen, wie z. B. Produktivitätssteigerungen, geringeren Kosten und verbessertem Lernen assoziiert. Dennoch stellt die disruptive XR-Technologie Unternehmen bei der Implementierung vor zahlreiche Herausforderungen, die sich von einer veränderungsresistenten Unternehmenskultur bis hin zu gesundheitlichen Bedenken bei Mitarbeitern erstrecken. Unternehmen fehlt es an Instrumenten, die das Innovationsmanagement bei der Überwindung dieser Hürden spezifisch unterstützen. Im vorliegenden Beitrag wurde daher das XR-Canvas entwickelt, das als Workshop-Instrument zur Spezifikation und Implementierung von XR-Projekten in Unternehmen eingesetzt werden kann. Es integriert elf Handlungsfelder in den Dimensionen Technologie, Organisation, Umwelt und Anwender, die auf Basis einer systematischen Literaturrecherche identifiziert wurden. Abgeleitet von Experteninterviews werden final Handlungsempfehlungen gegeben, wie das Canvas die XR-Implementierung unterstützen und die organisationale Ambidextrie fördern kann. Somit liefert dieser Beitrag einerseits Erkenntnisse, welche Faktoren die XR-Implementierung beeinflussen. Andererseits liefert er eine Innovationsmethode, um diese Einflussfaktoren strukturiert in XR-Anwendungsfällen zu spezifizieren. Extended reality (XR) technologies have experienced significant technological advancement in recent years. In the corporate environment, their implementation is associated with numerous benefits, such as productivity gains, lower costs, and improved learning. However, companies face numerous challenges in implementing disruptive XR technology, ranging from a change-resistant corporate culture to employee health concerns. There is a lack of tools that specifically support innovation management in overcoming these barriers. In this paper, the XR-Canvas was developed, which can be used as a workshop tool for the specification and implementation of XR projects in companies. It integrates eleven fields of action in the dimensions of technology, organization, environment and user, which were identified on the basis of a systematic literature research. Based on interviews with experts, final recommendations are given on how the canvas can support XR implementation and promote organizational ambidexterity. Thus, on the one hand, this contribution provides insight into the factors that influence XR implementation. On the other hand, it offers an innovation method for specifying these influencing factors in a structured way for XR use cases.
  • Zeitschriftenartikel
    Ideation Patterns für ressourcenzentrierte digitale Innovation
    (HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 60, No. 3, 2023) Lindenthal, Anna-Katharina; Oberländer, Anna Maria; Rosemann, Michael; Röglinger, Maximilian
    Digitale Transformation ist für Unternehmen in allen Branchen ein Muss und erfordert sowohl die Weiterentwicklung von bestehenden Geschäftsmodellen, als auch gleichzeitig die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Die Digitalisierung bietet Unternehmen hierbei zahlreiche Möglichkeiten für die systematische Wiederverwendung und Rekombination vorhandener Ressourcen (Mittel und Fähigkeiten), um innovative Lösungen zu finden und neue Wertangebote zu schaffen. Dies erfolgt durch die Nutzung interner Ressourcen, den Zugang zu geteilten Ressourcen, bspw. über Plattformen und die Einbeziehung von externen Ressourcen, bspw. von Kund*innen. Trotz der vielfältigen digitalen Möglichkeiten stellt die Generierung von Ideen für digitale Innovationen für Unternehmen eine komplexe Herausforderung dar. Dabei fällt es oft schwer, digitale Innovationen systematisch zu identifizieren, die auf der einen Seite die Verbesserung bestehender Angebote (Exploitation) berücksichtigen und auf der anderen Seite die Exploration neuer Angebote fördern (Ambidextrie) und entsprechende Anleitungen fehlen. Um Unternehmen bei der Entwicklung von Innovationsideen aus einer Ambidextrie-Perspektive zu unterstützen, stellt dieser Beitrag die relevanten Innovationstypen für etablierte Unternehmen aus einer Ressourcenperspektive vor. Der Beitrag zeigt auf, wie Unternehmen systematisch und ressourcenzentriert digitale Innovationsideen entwickeln können. Anhand von 136 digitalen Initiativen haben wir praxisrelevante Erkenntnisse für die Entwicklung von Innovationsideen abgeleitet. Abschließend sprechen wir Handlungsempfehlungen für Unternehmen aus, die vor ähnlichen (Innovations‑)Herausforderungen stehen und eine gezielte Entwicklung von digitalen Innovationen ergänzend zum bestehenden Produkt- und Service-Portfolio anstreben. Dies bietet Unternehmen Ansatzpunkte für die Anbindung an digitale Märkte und Ökosysteme sowie für die Stärkung ihre Wettbewerbsfähigkeit. Digital transformation is a necessity for organizations in all industries and requires both the evolution of existing business models and, at the same time, the development of new digital business models. Digitization offers organizations numerous opportunities to systematically reuse and recombine existing resources (assets and capabilities) to find innovative solutions and create new value propositions. This takes place through the use of internal resources, access to shared resources, e.g. via platforms, and the inclusion of external resources, e.g. from customers. Despite the many digital possibilities, generating ideas for digital innovations is a complex challenge for organizations. It is often difficult to systematically identify digital innovations that, on the one hand, take into account the improvement of existing offerings (exploitation) and, on the other hand, promote the exploration of new offerings (ambidexerity) and lack corresponding guidance. To support organizations in developing innovation ideas from an ambidexerity perspective, this paper presents the relevant innovation types for established organizations from a resource perspective. The paper shows how companies can develop digital innovation ideas in a systematic and resource-centric way. Based on 136 digital initiatives, we have derived practice-relevant insights for the development of innovation ideas. We conclude with recommendations for action for organizations facing similar (innovation) challenges and aiming for a targeted development of digital innovations complementary to the existing product and service portfolio. This offers organizations starting points for connecting to digital markets and ecosystems and for strengthening their competitiveness.