HMD 59(6) - Dezember 2022 - e-Health: Digitalisierung im Gesundheitswesen
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- ZeitschriftenartikelCo-Creative Vermittlungsplattformen für die Psychische Gesundheitsversorgung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Kegel, Felix; Greve, Maike; Schnell, Knut; Stein, Miriam; Kolbe, Lutz M.Im deutschen Gesundheitswesen nimmt die Versorgung psychischer Störungen eine immer wichtigere Rolle ein. Nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen deutlich an. Damit gehen sowohl wirtschaftliche als auch persönliche Herausforderungen einher. Dieser Artikel leistet einen Beitrag zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen, indem eine konzeptionelle Analyse der Vermittlungsproblematik in der psychischen Gesundheitsversorgung vorgenommen wird. Die Studie zeigt, dass digitale Plattformen die Möglichkeit bieten, den bisherigen undurchsichtigen Angebotsmarkt zu strukturieren, Betroffenen sowie deren Angehörigen passende online und offline Versorgungs- und Unterstützungsangebote niederschwellig zugänglich zu machen und die Patient*innenreise sinnvoll zu erweitern. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Eigenschaften Regionalität, Inklusion und Kollaboration der Plattform sowie die der Umsetzung mit Hilfe co-creativer Methodiken. Zusammenfassend stellt die Studie eine umfassende und kontextualisierte Konzeption einer Vermittlungsplattform dar, und liefert damit sowohl für den wissenschaftlichen Diskurs im Bereich Gesundheits-IT als auch für Stakeholder aus der Praxis relevante Anhaltspunkte für die Gestaltung und Konzeption zukünftiger Plattformen. In the German healthcare system, the treatment of patients with mental disorders is taking on an increasingly important role. The number of people with mental illnesses in Germany has been rising significantly, and not just since the onset of the Covid-19 pandemic. This is accompanied by both economic and personal challenges. In this article, we contribute to the digital transformation in the healthcare sector by providing a conceptual analysis of the referral problem in mental health. To this end, we show that digital platforms offer a wide set of opportunities to structure the currently opaque supply side of the market and make both offline and online care and support services more accessible to patients and their relatives in a straightforward way, thus meaningfully enhancing the patient journey. Our results illustrate the necessity of considering the characteristics regionality, inclusion and collaboration of the platform and the implementation by means of co-creative techniques. In summary, our study presents a comprehensive and contextualized conceptualization of a referral platform and provides relevant evidence for the design and development of future platforms for both the academic discourse in the field of health IT and stakeholders from the field.
- ZeitschriftenartikelDatenmarktplätze für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Potenziale, Herausforderungen und Strategien zur Bewältigung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Guse, Richard; Thiebes, Scott; Hennel, Phil; Rosenkranz, Christoph; Sunyaev, AliDas Training von Künstliche Intelligenz (KI)-Modellen, die auf maschinellem Lernen (ML) beruhen, erfordert eine große Menge qualitativ hochwertiger Daten. Besonders im Gesundheitswesen mit seinen hochsensiblen Daten und hohen Anforderungen an den Datenschutz besitzen einzelne Akteur:innen oft jedoch nicht ausreichend hochwertige Daten. Datenmarktplätze für KI zielen darauf ab, dieses Problem zu lösen, indem sie Datenanbieter und Datenkonsumenten miteinander verbinden und den Handel von Daten ermöglichen. Allerdings haben sich Datenmarktplätze im Gesundheitswesen, trotz erster technischer Konzepte und einiger Pilotprojekte, bisher noch nicht erfolgreich durchsetzen können. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden daher Interviews mit einer Reihe von relevanten Expert:innen und Akteur:innen durchgeführt, um Potenziale, Herausforderungen und mögliche Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen anhand der drei Dimensionen des Technology-Organization-Environment-Frameworks spezifische Potenziale von Datenmarktplätzen für KI im Gesundheitswesen, aber gleichzeitig auch eine Reihe von Herausforderungen, die es zu adressieren gilt. Die erarbeiteten Bewältigungsstrategien liefern hierbei erste Ansätze zur Beseitigung der identifizierten Herausforderungen, zeigen jedoch auch die Notwendigkeit der weiteren Forschung auf diesem Gebiet auf. Training artificial intelligence (AI) models requires a large amount of high-quality data. However, especially in healthcare with its highly sensitive data and high privacy requirements, individual stakeholders often do not own sufficient high-quality data. Data marketplaces for AI aim to solve this problem by connecting data providers and data consumers and enabling data trading. However, despite initial technical concepts and some pilot projects, data marketplaces have not yet been successful in the healthcare sector. Within this study, expert interviews were therefore conducted with a number of relevant experts and stakeholders to identify potentials, challenges and possible strategies for overcoming the challenges. Based on the three dimensions of the technology, organization and environment framework, the results of the study highlight specific potentials of data marketplaces for AI in healthcare, but at the same time also a number of challenges that need to be addressed. The mitigation strategies developed here provide initial approaches for eliminating the challenges identified, but also highlight the need for further research in this area.
- ZeitschriftenartikelDer digitale Wandel im Gesundheitswesen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) D’Onofrio, SaraIm Gesundheitswesen findet insbesondere seit der Covid-19-Pandemie eine digitale Transformation statt, welche die intersektorale Vernetzung und Befähigung der Menschen vorantreibt. E‑Health, stehend für den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen, bringt viele Nutzungspotenziale mit sich, wie etwa die Steigerung der individuellen Gesundheitskompetenz. Demgegenüber stehen jedoch verschiedene Herausforderungen, wie zum Beispiel das Risiko der Verletzung der Persönlichkeitsrechte gegenüber. Dieser Grundlagenartikel widmet sich dem Begriff e‑Health und stellt die relevanten Akteur:innen des Gesundheitssystems vor. Im Weiteren werden ausgewählte Nutzungspotenziale und Herausforderungen diskutiert sowie relevante technische Voraussetzungen für die Implementierung und Nutzung von e‑Health-Technologien präsentiert. Ein Fazit rundet den Beitrag ab. A digital transformation is taking place in healthcare, especially since the Covid-19-pandemic which stands for the intersectoral networking and empowerment of people. E‑health, meaning the use of digital technologies in healthcare, induces many benefits such as increased individual health literacy. However, they are confronted with various challenges such as the risk of violating personal rights. This basic article is dedicated to the term e‑health and introduces the relevant actors of the healthcare system. Further it discusses selected benefits as well as challenges and presents relevant technical prerequisites for the implementation and use of e‑health technologies. A conclusion ends the article.
- Zeitschriftenartikele-Health – Digitalisierung im Gesundheitswesen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) D’Onofrio, Sara; Gadient, Dominique
- ZeitschriftenartikelDie elektronische Patientenakte als zentraler Bestandteil der digitalen Transformation im deutschen Gesundheitswesen – Eine Analyse von Akzeptanzfaktoren aus Patientensicht(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Kus, Kevin; Kajüter, Patricia; Arlinghaus, Tim; Teuteberg, FrankDer demografische Wandel sowie der Fachkräftemangel in der medizinischen und pflegerischen Versorgung stellen das deutsche Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Die elektronische Patientenakte (ePA) als zentraler Bestandteil der Digitalisierung im Gesundheitswesen soll dabei helfen, den Datenaustausch zwischen den beteiligten Akteuren zu vereinfachen, Leistungserbringer zu entlasten und gleichzeitig die Datenhoheit beim Patienten zu belassen. Neben benötigten IT-Spezialisten ist die Akzeptanz der beteiligten Akteure, die insbesondere die Leistungserbringer und Patienten umfassen, von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Adoption der ePA. In unserer Analyse beleuchten wir insbesondere die Faktoren, die auf die Nutzungsabsicht der ePA aus Sicht der Patienten einwirken, von denen bisher nur sehr wenige die ePA verwenden. Nach einer initialen Erläuterung der ePA und dem Einbezug relevanter Literatur werden 16 semistrukturierte Interviews mit Patienten durchgeführt, um wichtige Praxiserkenntnisse der (potenziellen) Nutzer zu erhalten. Darauf aufbauend wird ein Kategoriensystem von Akzeptanzfaktoren, die die Nutzung der ePA aus Patientensicht beeinflussen, entwickelt. Es lassen sich sechs Akzeptanzfaktoren identifizieren: (1) Informationsstand, (2) Gewohnheiten und normative Einflüsse, (3) Datenschutz, (4) Anwenderfreundlichkeit, (5) Medienkompetenz sowie (6) Funktionalitäten. Aus den Analyseergebnissen werden Handlungsempfehlungen für die ePA-Anbieter abgeleitet, die zu einer größeren Akzeptanz der ePA aus der Patientenperspektive führen können. Unser Forschungsvorhaben leistet einen wichtigen Beitrag dazu, welche Faktoren bei der Entwicklung und Bereitstellung der ePA aus Sicht der Patienten zu beachten sind und wie potenzielle Probleme dieser Nutzergruppe gelöst werden können. Demographic change and the shortage of specialists in medical and nursing care pose major challenges for the German healthcare system. The electronic health record (EHR), as a central component of digitization in the healthcare system, is intended to support data exchange between the stakeholders, relieve healthcare service providers, and at the same time leave data sovereignty with the patient. In addition to the required IT specialists, the acceptance of the stakeholders, which include the service providers and patients, is of decisive importance for successful EHR adoption. In our analysis, we focus on the factors influencing the intention to use EHR from the patients’ perspective, very few of whom have used EHR so far. After an explanation of the EHR and the inclusion of relevant literature, 16 semi-structured interviews with patients are conducted to obtain practical insights from (potential) users. Based on this, a category system of acceptance factors influencing EHR use from the patient’s point of view is developed. Six acceptance factors are identified: (1) level of information, (2) habits and normative influences, (3) data protection, (4) user-friendliness, (5) media competence, and (6) functionalities. The analysis results are used to derive recommendations for action for EHR providers that can lead to greater EHR acceptance from the patient perspective. Our research makes an important contribution to which factors have to be considered in the development and provision of EHR from the patient’s perspective and how potential problems of this user group can be solved.
- ZeitschriftenartikelEntwicklung eines digitalen Assistenzsystems zur Vermittlung von personalisierten Gesundheitsinformationen im Kontext chronischer Erkrankungen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Zapke, Laura; Liebs, Hannah; Davis, John; Kollwitz, Christoph; Liebergesell, Mario; Bontrup, Florian; Gohil, KrutikaChronische Erkrankungen sind in Kombination mit einer niedrigen Gesundheitskompetenz ein zunehmend großes Problem. Um dieser Herausforderung zu begegnen, werden digitale Informationsangebote zur Prävention hin zu einem gesunden Lebensstil immer wichtiger. Bestehenden Angeboten fehlt es jedoch häufig an Glaubwürdigkeit, Zugänglichkeit und Relevanz für das eigene Leben sowie den individuellen Gesundheitszustand. Gesundheitsinformationen werden v. a. dann als nützlich empfunden, wenn sie personalisiert sind. Deshalb wird am Beispiel von Typ-2-Diabetes untersucht, wie Gesundheitsinformationen zur Prävention chronischer Erkrankungen und Stärkung der Gesundheitskompetenz digital, personalisiert, bedarfs- und bedürfnisgerecht vermittelt werden können und welche Personalisierungsansätze einen positiven Einfluss auf die wahrgenommene Nützlichkeit haben. Basierend auf einer Literaturrecherche wurden verschiedene Personenmerkmale identifiziert und in einer Taxonomie systematisiert. Die drei erfolgsversprechenden Personalisierungsansätze wurden individuell designt und in quantitativen Online-Studien mittels Chatbot-basiertem Demonstrator im Hinblick auf die wahrgenommene Nützlichkeit sowie die intendierte Absicht, sich gesundheitsförderlich zu verhalten, verprobt. Neben der Wirksamkeit steht auch die wirtschaftliche Umsetzbarkeit im Fokus dieser Studie. Die Ergebnisse zeigen, dass die textuelle Darstellung von Informationen gegenüber der Verwendung audiovisueller Inhalte bevorzugt wird. Zudem wird die Verwendung von Gain-Frames im Vergleich zu Loss-Frames in der Kommunikation von Risikofaktoren als nützlicher wahrgenommen. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung adaptiver digitaler Assistenzsysteme ein, die die niedrigschwellige Betreuung von chronisch-Erkrankten über die gesamte Patient:innenreise – unter Wahrung des Datenschutzes – ermöglichen. Chronic diseases, in combination with low health literacy, are an increasing problem. To meet this challenge, digital information offerings for prevention towards a healthy lifestyle are becoming increasingly important. However, existing offerings often lack credibility, accessibility and relevance to one’s own life and individual health status. In addition, personalized health information is perceived as particularly useful. The current study used type 2 diabetes as an example to examine how health information for the prevention of chronic diseases and strengthening health literacy can be conveyed in a digital and personalized way tailored to needs and requirements. It also identifies which personalization approaches have a positive impact on perceived usefulness. Based on a literature review, different characteristics are identified and systematized in a taxonomy. The three most promising personalization approaches were individually designed and tested in quantitative online studies using a chatbot-based demonstrator about the perceived usefulness and the intention to behave in a health-promoting manner. In addition to effectiveness, this study also focuses on economic feasibility. The results indicate that textual information is preferred over the use of audiovisual content. Furthermore, the use of gain-frames is perceived as more useful than loss-frames in communicating risk factors. The results will be incorporated into the development of adaptive digital assistance systems that enable low-threshold care for chronically ill patients across the patient journey—while maintaining privacy.
- ZeitschriftenartikelExpertise in die Fläche bringen: Analyse der Covid-19-Telekonsile und szenariobasierte Handlungsempfehlungen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Neft, Florian; Kappler, Karolin Eva; Dohmen, Sandra Maria; Juhra, Christian; Sperling, Kathrin; Bause, Daniela; Smolnik, StefanDas Auftreten der unbekannten Krankheit Covid-19 und die steigenden Covid-19-Fallzahlen stellten das Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Die Häuser der Allgemeinversorgung waren bis dato größtenteils nicht mit der Behandlung eines schweren Lungenversagens vertraut und so musste dieses Wissen aus den Expertenzentren in die Häuser der Allgemeinversorgung transferiert werden. Dazu wurden im Rahmen der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen (VKh.NRW) Telekonsile genutzt. Sie finden zwischen zwei Ärzten der Intensivmedizin statt, stellen ortsunabhängig Expertenwissen bereit und erhöhen so die Behandlungsqualität sowie -effizienz. In der Evaluation dieser Telekonsile zeigen sich unterschiedliche Nutzungsszenarien. Während zu Beginn größtenteils allgemeine Diagnose- und Therapiewege von Interesse waren, kamen später detailliertere Fragen auf, für die unter anderem ein Pharmakologe notwendig war. Dieser Anwendungsfall bedarf mehr explizites Wissen, Patienteninformationen und damit erhöhte Technologieanforderungen. Im Rahmen der technischen Infrastruktur zeigen sich allerdings Barrieren. Daher wird evaluiert, welches Wissen in den unterschiedlichen Anwendungsfällen der Telekonsile ausgetauscht wird und welche technologischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Telekonsile stärker zur Verwendung kommen und das Gesundheitswesen gleichermaßen entlasten und verbessern. The emergence of the unknown disease COVID-19 and the increasing number of COVID-19 cases challenged the health system. General, standard care hospitals were largely unfamiliar with the treatment of severe respiratory failure up to then, and so this knowledge had to be transferred from university hospitals to standard care ones. Therefore, intensive care physicians within the preliminary stage of the virtual hospital North Rhine-Westphalia (VKh.NRW) used teleconsultations. Teleconsultations occur between two intensive care physicians, make expertise anywhere available and increase treatment quality and efficiency. The evaluation of these teleconsultations shows different scenarios. Whereas initially, the enquirers largely addressed general diagnostic and therapy question regarding the COVID-19 treatment, they arose more detailed questions later, necessitating a specialist, such as a pharmacologist. This scenario demands more explicit knowledge, and, thus, increased technology requirements. Barriers appear in the context of this technical infrastructure. Therefore, we evaluate which knowledge is transferred within different teleconsultation scenarios and which technology requirements must be fulfilled to increase the use of teleconsultation and, thus, improve the health system.
- ZeitschriftenartikelGefühltes Wissen?(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Portmann, Edy
- ZeitschriftenartikelDie Generation Alpha der Digital Health Innovationen – Eine Fallstudie aus der Multiple Sklerose Versorgung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Schlieter, Hannes; Susky, Marcel; Richter, Peggy; Hickmann, Emily; Scheplitz, Tim; Burwitz, Martin; Ziemssen, TjalfDie digitale Transformation im Gesundheitswesen ermöglicht durch die Entwicklung zahlreicher neuer Technologien und Standards eine zunehmend individualisierte, bedarfsgerechte und berufsgruppenübergreifende Versorgung von Patienten. Diese neue Generation von Digital Health Innovationen – die Digital Health Generation Alpha (in Anlehnung an die korrespondierende Alterskohorte) – erfüllt Informations‑, Kommunikations- und Interoperabilitätsanforderungen entlang des gesamten Versorgungsprozesses, die aufgrund von abgegrenzten Leistungs- und Zuständigkeitsbereichen sowie Vergütungsregelungen oft eine unüberwindbare Hürde dargestellt haben. Im Beitrag werden mit der i) Pfadorientierung, ii) Patientenorientierung und -einbeziehung, iii) Qualitätsorientierung und iv) Integrationsfähigkeit vier zentrale Gestaltungsdimensionen von Digital Health Innovationen der Generation Alpha vorgestellt. Diese werden literaturgestützt aufgearbeitet und deren praktische Umsetzung anhand einer Fallstudie im Bereich der Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose aufgezeigt. Zentrale Leitfragen, konkrete Umsetzungsmaßnahmen und literaturgestützte Gestaltungsziele werden anhand eines prototypischen Vorgehensmodells beschrieben. Anhand der Fallstudie werden anschließend Implikationen für die zukünftige Digital Health Agenda abgeleitet, welche insbesondere für die Realisierung innovativer Werteversprechen und deren Integration in komplexe Zielumgebungen des Gesundheitswesens notwendig sind. Through the development of numerous new technologies and standards the digital health care transformation progressively enables an individualized, need-based, and interprofessional treatment provision. The new generation of digital health innovations—in analogy to the age cohorts, the digital health generation alpha—can therefore fulfill information, communication, and interoperability tasks along the entire care process, that previously often represented an insurmountable challenge. The four design dimensions of digital health generation alpha are introduced: i) pathway orientation, ii) patient orientation and involvement, iii) quality orientation, and iv) integration capability. These are first discussed on basis of current literature and their practical utilization is then demonstrated in a case study on patients with multiple sclerosis. A process model for pathway development is presented that incorporates the four design dimensions and transforms a treatment process into a digital, participative, and integrated care model. Central guiding questions, concrete implementation measures and literature-based design goals are described based on the process model. Finally, implications for the future digital health agenda are derived, which are particularly necessary for the realization of innovative value propositions and their integration into complex healthcare target environments.
- ZeitschriftenartikelKlick – Wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Wirth, Felix Nikolaus