HMD 59(6) - Dezember 2022 - e-Health: Digitalisierung im Gesundheitswesen
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- ZeitschriftenartikelExpertise in die Fläche bringen: Analyse der Covid-19-Telekonsile und szenariobasierte Handlungsempfehlungen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Neft, Florian; Kappler, Karolin Eva; Dohmen, Sandra Maria; Juhra, Christian; Sperling, Kathrin; Bause, Daniela; Smolnik, StefanDas Auftreten der unbekannten Krankheit Covid-19 und die steigenden Covid-19-Fallzahlen stellten das Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Die Häuser der Allgemeinversorgung waren bis dato größtenteils nicht mit der Behandlung eines schweren Lungenversagens vertraut und so musste dieses Wissen aus den Expertenzentren in die Häuser der Allgemeinversorgung transferiert werden. Dazu wurden im Rahmen der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen (VKh.NRW) Telekonsile genutzt. Sie finden zwischen zwei Ärzten der Intensivmedizin statt, stellen ortsunabhängig Expertenwissen bereit und erhöhen so die Behandlungsqualität sowie -effizienz. In der Evaluation dieser Telekonsile zeigen sich unterschiedliche Nutzungsszenarien. Während zu Beginn größtenteils allgemeine Diagnose- und Therapiewege von Interesse waren, kamen später detailliertere Fragen auf, für die unter anderem ein Pharmakologe notwendig war. Dieser Anwendungsfall bedarf mehr explizites Wissen, Patienteninformationen und damit erhöhte Technologieanforderungen. Im Rahmen der technischen Infrastruktur zeigen sich allerdings Barrieren. Daher wird evaluiert, welches Wissen in den unterschiedlichen Anwendungsfällen der Telekonsile ausgetauscht wird und welche technologischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Telekonsile stärker zur Verwendung kommen und das Gesundheitswesen gleichermaßen entlasten und verbessern. The emergence of the unknown disease COVID-19 and the increasing number of COVID-19 cases challenged the health system. General, standard care hospitals were largely unfamiliar with the treatment of severe respiratory failure up to then, and so this knowledge had to be transferred from university hospitals to standard care ones. Therefore, intensive care physicians within the preliminary stage of the virtual hospital North Rhine-Westphalia (VKh.NRW) used teleconsultations. Teleconsultations occur between two intensive care physicians, make expertise anywhere available and increase treatment quality and efficiency. The evaluation of these teleconsultations shows different scenarios. Whereas initially, the enquirers largely addressed general diagnostic and therapy question regarding the COVID-19 treatment, they arose more detailed questions later, necessitating a specialist, such as a pharmacologist. This scenario demands more explicit knowledge, and, thus, increased technology requirements. Barriers appear in the context of this technical infrastructure. Therefore, we evaluate which knowledge is transferred within different teleconsultation scenarios and which technology requirements must be fulfilled to increase the use of teleconsultation and, thus, improve the health system.
- ZeitschriftenartikelDie Generation Alpha der Digital Health Innovationen – Eine Fallstudie aus der Multiple Sklerose Versorgung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Schlieter, Hannes; Susky, Marcel; Richter, Peggy; Hickmann, Emily; Scheplitz, Tim; Burwitz, Martin; Ziemssen, TjalfDie digitale Transformation im Gesundheitswesen ermöglicht durch die Entwicklung zahlreicher neuer Technologien und Standards eine zunehmend individualisierte, bedarfsgerechte und berufsgruppenübergreifende Versorgung von Patienten. Diese neue Generation von Digital Health Innovationen – die Digital Health Generation Alpha (in Anlehnung an die korrespondierende Alterskohorte) – erfüllt Informations‑, Kommunikations- und Interoperabilitätsanforderungen entlang des gesamten Versorgungsprozesses, die aufgrund von abgegrenzten Leistungs- und Zuständigkeitsbereichen sowie Vergütungsregelungen oft eine unüberwindbare Hürde dargestellt haben. Im Beitrag werden mit der i) Pfadorientierung, ii) Patientenorientierung und -einbeziehung, iii) Qualitätsorientierung und iv) Integrationsfähigkeit vier zentrale Gestaltungsdimensionen von Digital Health Innovationen der Generation Alpha vorgestellt. Diese werden literaturgestützt aufgearbeitet und deren praktische Umsetzung anhand einer Fallstudie im Bereich der Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose aufgezeigt. Zentrale Leitfragen, konkrete Umsetzungsmaßnahmen und literaturgestützte Gestaltungsziele werden anhand eines prototypischen Vorgehensmodells beschrieben. Anhand der Fallstudie werden anschließend Implikationen für die zukünftige Digital Health Agenda abgeleitet, welche insbesondere für die Realisierung innovativer Werteversprechen und deren Integration in komplexe Zielumgebungen des Gesundheitswesens notwendig sind. Through the development of numerous new technologies and standards the digital health care transformation progressively enables an individualized, need-based, and interprofessional treatment provision. The new generation of digital health innovations—in analogy to the age cohorts, the digital health generation alpha—can therefore fulfill information, communication, and interoperability tasks along the entire care process, that previously often represented an insurmountable challenge. The four design dimensions of digital health generation alpha are introduced: i) pathway orientation, ii) patient orientation and involvement, iii) quality orientation, and iv) integration capability. These are first discussed on basis of current literature and their practical utilization is then demonstrated in a case study on patients with multiple sclerosis. A process model for pathway development is presented that incorporates the four design dimensions and transforms a treatment process into a digital, participative, and integrated care model. Central guiding questions, concrete implementation measures and literature-based design goals are described based on the process model. Finally, implications for the future digital health agenda are derived, which are particularly necessary for the realization of innovative value propositions and their integration into complex healthcare target environments.
- ZeitschriftenartikelReady for Take-off? – Gestaltung und Wahrnehmung von Reiseimpfberatungschatbots(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Greulich, R. Stefan; Pietrantoni, Nico; Hildebrandt, Fabian; Hommel, Tomy; Morana, Stefan; Brendel, Alfred BenediktDer Einsatz von Sprachassistenten (Alltagsbeispiele sind Alexa von Amazon, Siri von Apple oder der Chatbot von Hellofresh) hat auch im Gesundheitswesen Einzug gehalten. Ein aktuelles Beispiel ist der WhatsApp Chatbot der WHO, welcher Nutzer:innen über COVID-19 aufklärt. Sprachassistenten haben die Fähigkeit, Patienten und Patientinnen orts- und zeitunabhängig aufzuklären, wodurch Mitarbeiter:innen entlastet werden. Jedoch gibt es neben den technischen (u. a. Entwicklung und Optimierung der Algorithmen für die Spracherkennung) auch Herausforderungen in der Mensch-Chatbot-Interaktion. In dieser Studie wird untersucht, welche Rolle die menschenähnliche Gestaltung (u. a. menschlicher Name, Begrüßung, menschlicher Avatar) eines Reiseimpfberatungschatbots auf dessen Wahrnehmung durch Nutzer:innen hat. Spezifisch geht es darum zu verstehen, ob und wie sich Anthropomorphismus (die Wahrnehmung von Menschlichkeit und sozialer Präsenz in Objekten, Tieren und Maschinen) auf die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit und letztendliche Zufriedenheit mit dem Service auswirkt. In einem Online-Experiment mit 78 Teilnehmer:innen, wurden zwei Chatbot-Gestaltungen (mit menschenähnlichen Gestaltungselementen vs. ohne diese Elemente) verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die wahrgenommene soziale Präsenz signifikant die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit und die Zufriedenheit mit dem Service des Chatbots erhöhen. Somit ist die Implikation, dass bei der Reiseimpfberatung und ähnlichen Beratungsprozessen eine menschliche Gestaltung der Sprachassistenten zu empfehlen ist. The rise of digital speech-based assistants (e.g., Amazon’s Alexa, Apple’s Siri, or Hellofresh’s chatbot) gained increased popularity and has also found its way into healthcare. A current example is WHO’s WhatsApp chatbot that informs users about COVID-19. Such assistants can educate patients, independent of location and time, which is an incredible benefit for patients. However, in addition to existing technical challenges (including the development and optimization of speech recognition algorithms), there are also challenges in human-chatbot-interactions. This study investigates the role of a human-like design (including human name, greeting, and human avatar) of a travel vaccination advice chatbot on the perception of its users. Specifically, we aim to understand whether and how anthropomorphism (the perception of humanness and social presence in objects, animals, and machines) affects perceived trustworthiness and ultimately service satisfaction. In an online experiment with 78 participants, two chatbot designs (with human-like design elements vs. without these elements) were compared. The results show that perceived social presence significantly increases perceived trustworthiness and service satisfaction. Thus, we recommend that practitioners implement a human-like design travel vaccination counseling and similar counseling processes via chatbots.
- ZeitschriftenartikelCo-Creative Vermittlungsplattformen für die Psychische Gesundheitsversorgung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Kegel, Felix; Greve, Maike; Schnell, Knut; Stein, Miriam; Kolbe, Lutz M.Im deutschen Gesundheitswesen nimmt die Versorgung psychischer Störungen eine immer wichtigere Rolle ein. Nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen deutlich an. Damit gehen sowohl wirtschaftliche als auch persönliche Herausforderungen einher. Dieser Artikel leistet einen Beitrag zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen, indem eine konzeptionelle Analyse der Vermittlungsproblematik in der psychischen Gesundheitsversorgung vorgenommen wird. Die Studie zeigt, dass digitale Plattformen die Möglichkeit bieten, den bisherigen undurchsichtigen Angebotsmarkt zu strukturieren, Betroffenen sowie deren Angehörigen passende online und offline Versorgungs- und Unterstützungsangebote niederschwellig zugänglich zu machen und die Patient*innenreise sinnvoll zu erweitern. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Eigenschaften Regionalität, Inklusion und Kollaboration der Plattform sowie die der Umsetzung mit Hilfe co-creativer Methodiken. Zusammenfassend stellt die Studie eine umfassende und kontextualisierte Konzeption einer Vermittlungsplattform dar, und liefert damit sowohl für den wissenschaftlichen Diskurs im Bereich Gesundheits-IT als auch für Stakeholder aus der Praxis relevante Anhaltspunkte für die Gestaltung und Konzeption zukünftiger Plattformen. In the German healthcare system, the treatment of patients with mental disorders is taking on an increasingly important role. The number of people with mental illnesses in Germany has been rising significantly, and not just since the onset of the Covid-19 pandemic. This is accompanied by both economic and personal challenges. In this article, we contribute to the digital transformation in the healthcare sector by providing a conceptual analysis of the referral problem in mental health. To this end, we show that digital platforms offer a wide set of opportunities to structure the currently opaque supply side of the market and make both offline and online care and support services more accessible to patients and their relatives in a straightforward way, thus meaningfully enhancing the patient journey. Our results illustrate the necessity of considering the characteristics regionality, inclusion and collaboration of the platform and the implementation by means of co-creative techniques. In summary, our study presents a comprehensive and contextualized conceptualization of a referral platform and provides relevant evidence for the design and development of future platforms for both the academic discourse in the field of health IT and stakeholders from the field.
- ZeitschriftenartikelProzessmodularisierung und -standardisierung als Grundlage für die Digitalisierung von Prozessen im Öffentlichen Gesundheitsdienst(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) von Tsurikov, Artemiy; Engert, Martin; Hein, Andreas; Krcmar, HelmutDie Digitalisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in Deutschland weist nach wie vor Defizite auf, was nicht zuletzt im Kontext der Pandemiebewältigung zu Problemen führte. Zur Bewältigung ihrer Aufgaben benötigen die etwa 400 deutschen Gesundheitsämtern, eine entsprechende Softwareausstattung, deren Bereitstellung auch durch die Heterogenität des ÖGD erschwert wird. Entsprechend stellt die Standardisierung und Modularisierung von Prozessen die Grundlage für eine nachhaltige Digitalisierung des ÖGD dar. Aufbauend auf diesen Prozessmodellen können geeignete und breit anwendbare Softwaremodule für diverse Aufgabenbereiche der Gesundheitsämter entwickelt und bereitgestellt werden. Die durchgeführte Studie leistet einen ersten wichtigen Beitrag im Kontext der Digitalisierung des ÖGD, indem sie eine Vorgehensweise zur Prozessstandardisierung und -modularisierung entwickelt und beispielhaft anwendet. Im Rahmen dieser Studie erfolgte eine Standardisierung und Modularisierung von Prozessen im Bereich der Wasserhygiene basierend auf den Prozessen eines Gesundheitsamtes in Berlin. In einer Kombination von Design Science Research und Business Process Standardization (BPS) wurden stakeholderübergreifende Ende-zu-Ende Prozesse identifiziert, deren Ist-Zustände mit BPMN (Business Process Model and Notation) visualisiert und anschließend in generalisierbare Soll-Zustände überführt. Die Ergebnisse wurden schließlich mit zwei weiteren Gesundheitsämtern validiert. Die angewandte Methodik und die entwickelten Artefakte können einerseits zur Skalierung dieses Vorgehens in weiteren Gesundheitsämtern und andererseits als eine Grundlage für die Entwicklung von passenden und breit anwendbaren Softwarekomponenten genutzt werden. The digitization of the Public Health Service in Germany still has deficits, which led to problems, not least in the context of pandemic management. To address their responsibilities, the approximately 400 German local health authorities require appropriate software equipment, which is exacerbated by the heterogeneity of the Public Health Service. Consequently, the standardization and modularization of processes represent the basis for sustainably digitizing the Public Health Service. Building on the associated process models, suitable and broadly applicable software modules can be developed and made available for diverse areas of responsibility of the public health departments. In this study, we standardize and modularize water hygiene processes of one local health authority in Berlin, Germany. Combining Design Science Research and Business Process Standardization (BPS), we identified cross-stakeholder end-to-end processes, visualized their actual states with BPMN (Business Process Model and Notation), and transferred them into generalizable target states. We finally validated the results with two other local health authorities in Germany. The applied methodology and the developed artifacts can be used to scale this approach in further health departments and build the basis for developing suitable and widely applicable software components.
- ZeitschriftenartikelGefühltes Wissen?(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Portmann, Edy
- ZeitschriftenartikelRezension „The Psychology of Totalitarianism“(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Portmann, Edy
- ZeitschriftenartikelKlick – Wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Wirth, Felix Nikolaus
- ZeitschriftenartikelDatenmarktplätze für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Potenziale, Herausforderungen und Strategien zur Bewältigung(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Guse, Richard; Thiebes, Scott; Hennel, Phil; Rosenkranz, Christoph; Sunyaev, AliDas Training von Künstliche Intelligenz (KI)-Modellen, die auf maschinellem Lernen (ML) beruhen, erfordert eine große Menge qualitativ hochwertiger Daten. Besonders im Gesundheitswesen mit seinen hochsensiblen Daten und hohen Anforderungen an den Datenschutz besitzen einzelne Akteur:innen oft jedoch nicht ausreichend hochwertige Daten. Datenmarktplätze für KI zielen darauf ab, dieses Problem zu lösen, indem sie Datenanbieter und Datenkonsumenten miteinander verbinden und den Handel von Daten ermöglichen. Allerdings haben sich Datenmarktplätze im Gesundheitswesen, trotz erster technischer Konzepte und einiger Pilotprojekte, bisher noch nicht erfolgreich durchsetzen können. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden daher Interviews mit einer Reihe von relevanten Expert:innen und Akteur:innen durchgeführt, um Potenziale, Herausforderungen und mögliche Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen anhand der drei Dimensionen des Technology-Organization-Environment-Frameworks spezifische Potenziale von Datenmarktplätzen für KI im Gesundheitswesen, aber gleichzeitig auch eine Reihe von Herausforderungen, die es zu adressieren gilt. Die erarbeiteten Bewältigungsstrategien liefern hierbei erste Ansätze zur Beseitigung der identifizierten Herausforderungen, zeigen jedoch auch die Notwendigkeit der weiteren Forschung auf diesem Gebiet auf. Training artificial intelligence (AI) models requires a large amount of high-quality data. However, especially in healthcare with its highly sensitive data and high privacy requirements, individual stakeholders often do not own sufficient high-quality data. Data marketplaces for AI aim to solve this problem by connecting data providers and data consumers and enabling data trading. However, despite initial technical concepts and some pilot projects, data marketplaces have not yet been successful in the healthcare sector. Within this study, expert interviews were therefore conducted with a number of relevant experts and stakeholders to identify potentials, challenges and possible strategies for overcoming the challenges. Based on the three dimensions of the technology, organization and environment framework, the results of the study highlight specific potentials of data marketplaces for AI in healthcare, but at the same time also a number of challenges that need to be addressed. The mitigation strategies developed here provide initial approaches for eliminating the challenges identified, but also highlight the need for further research in this area.
- ZeitschriftenartikelOmni-Kanal-Transformation im Krankenhaus – eine Fallstudie(HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik: Vol. 59, No. 6, 2022) Vollenberg, Carolin; Hoffmann, Felix; Coners, André; Plattfaut, RalfDie komplexen Strukturen der vorhandenen Krankenhaus-Patient*innen-Schnittstelle sowie zugehörige IT-Systeme, eingesetzte Speichermedien und die dezentralen Kontaktkanäle begründen häufig hohe administrative Aufwände im Gesundheitswesen. Diese Schnittstelle und die Kontaktkanäle für Patient*innen sind meist unabhängig voneinander organisiert sowie auf Daten- bzw. Systemebene nicht verbunden – sie unterliegen häufig einem Multi-Kanal-Ansatz. Die Transformation hin zu einem Omni-Kanal-Ansatz kann diese Komplexitäten und Aufwände reduzieren. Die hier vorgestellte Studie zeigt die Gestaltung eines Omni-Kanal-Ansatzes im Gesundheitswesen und bietet Implikationen sowie klare Lessons Learned für die Umsetzung eines solchen Konzeptes insbesondere für IT-Entscheider*innen. Zudem werden die Komplexitätsreduktionen durch einen Omni-Kanal-Ansatz im Krankenhaus dargestellt. The complex structures of the existing hospital-patient-interface, the associated IT systems, the used storage mediums, and the decentralized contact channels are often the reason for high administrative efforts in the healthcare sector. This interface and patient contact channels are usually organized independently of each other and are not connected at the data or system level—they are often subject to a multi-channel approach. The transformation toward an omni-channel-approach can reduce these complexities and efforts. The study presented here shows the design of an omni-channel-approach in healthcare. It offers implications and pure lessons learned for implementing such a concept, especially for IT decision-makers. In addition, the complexity reductions through an omni-channel-approach in hospitals are presented.